"Tagwesen!
Was ist? was ist man nicht? Eines Schattens Traum
Der
Mensch! Sobald aber Glanz, gottgegebener, kommt, ist
Strahlend
Licht bei den Menschen, freundlich ihr Dasein."
(Pindar,
Pythische Ode VIII, 94-97)
EINLEITUNG
'Wie die
Welt zum Schein wurde', so lautet der an Nietzsche erinnernde Untertitel
unserer Tagung, dem drei Begriffe vorangestellt sind, nämlich Virtualität,
Illusion, Wirklichkeit. Deutet man diese Trias im Sinne einer Abschwächung,
dann gilt die Wirklichkeit, entgegen der üblichen Meinung, als der
schwächste Modus des Seins, die Virtualität als der stärkste
und die Illusion, als eine an Virtualität und Wirklichkeit teilhabende
Seinsweise. Mit Virtualität ist aber nicht ein allgemeiner Begriff
gemeint, sondern zur Debatte steht die durch die digitalen Medien erzeugte
Virtualität.
Bis
vor kurzem vermochten wir die Welt der technisch produzierten Bilder im
Film und Fernsehen jeweils als Einbildungen oder Abbildungen der Wirklichkeit
zu bestimmen. Aber es war ein Kampf auf verlorenem Posten. Die Digitaltechnik
kehrt alle Verhältnisse um. Man könnte von einer digitalen Ontologie
sprechen. Das, was digitalisierbar ist, ist. Esse est computari,
so müßte heute Bischof George Berkeley (1685-1753) seine Behauptung
modifizieren, das Sein der Dinge sei ihr Wahrgenommensein ('Their esse
is percipi') (Berkeley 1965: 62). Sein ist gleichzusetzen mit informationstechnischer
Berechenbarkeit. Ein neues Seinsgeschick bestimmt, Heideggerianisch gesprochen,
unser Seinsverständnis. Ein anderer Zeuge aus der philosophischen
Ahnengalerie würde diese Situation so ausdrücken: Was vernünftig
ist, das ist virtuell; und was virtuell ist, das ist vernünftig. Die
Virtualität und nicht die Wirklichkeit ist der Maßstab des Seins.
Karl Marx wäre mit dieser neuen Form des Hegelschen Idealismus ganz
und gar unzufrieden. Er würde versuchen die Sache revolutionär
abermals umzukehren, so daß die scheinbare Realität des Virtuellen
unter dem kritischen Blick des Ideologieverdachts käme. Hinter der
neuen Ontologie verbirgt sich ein Klassenkonflikt zwischen der Macht des
Kapitals und dem Informationsproletariat.
Ich
breche diese philosophiehistorischen Andeutungen ab und stelle die ihnen
zugrundeliegende Frage: Bewirkt der Computer eine Entmachtung der Wirklichkeit
zugunsten der Virtualität, wie wir es sonst von Träumen kennen
oder auch, was damit verwandt ist, von philosophischen und theologischen
Infragestellungen 'dieser' Welt? Wenn wir uns in den Cyberspace einloggen,
kommt es uns so vor, als ob unsere Alltagswelt bloß eine mögliche
Realisierung der virtuellen Welt wäre. Das ist die Diagnose von Weltverlust,
die Thema unserer Tagung ist. Der Grundzug unseres Seins bestünde
dann nicht mehr im 'In-der-Welt-sein', wie Heidegger gegenüber der
Bewußtseinsphilosophie behauptete, sondern im Im-Cyberspace-sein.
Was heißt aber genau Im-Cyberspace-sein?
Ich
schlage Ihnen vor, eine kleine traumhafte Entdeckungs- reise zu machen,
die der von Gullivers Reise in das Land der Houyhnhnms nicht unähnlich
ist, nur daß wir jetzt keine philosophischen Pferde, die Houyhnhnms,
sondern die Phosphoren, die Träger des Lichtes, treffen werden.
Die Moral von der Geschicht' werde ich dann versuchen, in drei Schritten
zu ziehen. Ich werde zuerst nach den Wurzeln des Cyberspace in unserer
philosophischen Tradition fragen. Dann werde ich einigen theologischen
Motiven nachgehen und zum Abschluß werde ich die These zur Diskussion
stellen, inwiefern der Cyberspace zu den Strategien der Weltflucht gehört
und welchen Sinn solche Strategien haben.
I.
REISE IN DAS LAND DER PHOSPHOREN
Die Merkwürdigkeiten
dieser Reise fangen damit an, daß die Überfahrt in das Land
der Phosphoren einer relativ kurzen Vorbereitung durch logische und mathematische
Übungen bedarf, um das dafür geeignete Fahrzeug steuern zu können,
sich aber dann sprunghaft vollzieht, so wie man früher vom Schiff
aufs Festland springen mußte. Während aber früher, und
teilweise auch heute noch, solche Reisen in exotische Länder eine
beschwerliche Angelegenheit waren, so waren auch die Versuche, das Phosphorenland
auf eigene Faust zu entdecken ebenso umständlich und meistens auch
vergeblich. Letzteres war vor allem deshalb, weil man sie sozusagen zu
Fuß das heißt mit dem bloßen Verstand machen mußte,
während es uns inzwischen möglich ist, dank der Arbeit vieler
Generationen von Forschern und ihrer Reiseberichte, mit Hilfe des besagten
Fahrzeugs die Reise beinahe mühelos zu machen. Der Sprung aufs Land
reduziert sich auf eine einfache Handbewegung. Wir drücken auf den
Schalter und auf einmal sind wir da, im Phosphorenland.
Die
Phosphoren geben sich durch stetiges Blinken am Fenster unseres Fahrzeugs
zu erkennen. Es sind winzige Lichtwesen. Sie leben in einem uns magisch
anmutenden Land. In diesem Land ist alles zugleich da und auch wieder nicht
da. Das kann man mit unserer Erfahrung von Zeit kaum vergleichen, denn
das Vergangene und das Zukünftige haben für uns eine andere Qualität
als die Gegenwart. Im Phosphorenland ist diese Dreiteilung der Zeit unbekannt,
ja der Begriff Zeit ist überflüssig, denn alles vollzieht sich
gleichzeitig. Dabei versagt unsere Logik, denn für uns kann etwas
nicht zur gleichen Zeit da und nicht da sein. Daher nannte ein amerikanischer,
des Griechischen kundiger Reisender das Phosphorenland Cyberspace
und nicht etwa Cybertime. Es ist ein Land, in dem die schwierige
Kunst des Handelns und Steuerns (griechisch: kybernao) nicht durch
die Unkenntnis des Zukünftigen und durch das Vergessen des Vergangenen
erschwert ist.
Die
Phosphorensprache hat eine gewisse Verwandschaft mit unseren Buchstaben
und Zahlen, so daß die Phosphoren gerne auf Zeugen unserer Sprachkultur
zurückgreifen, wenn sie sich mit uns verständigen wollen. In
Anlehnung an das Wort des griechischen Dichters Pindar, nennen uns die
Phosphoren Epameroi, weil wir eben ephemer, das heißt Tagwesen
sind. Der Mensch ist ja, wie dieser Dichter auch sagt, beinah nichts, weniger
als ein Schatten, 'eines Schattens Traum' nämlich (Pindar, Pythische
Oden, VIII, 95-96). Kein Wunder also, daß, wenn wir das Land der
Phosphoren bereisen, unsere Welt uns wie ein Traum vorkommt. Und umgekehrt:
Wenn wir in unsere gewohnte Welt zurückkehren, wo Raum und Zeit miteinander
verbunden sind und wir in Dunkelheit und Unsicherheit leben, denken wir,
ob nicht eher das Phosphorenland ein Traumland, 'eines Schattens Traum',
war. Das bedeutet, daß wir, die Träume eines Schattens, wiederum
vom Phosphorenland träumen. Das Phosphorenland ist, von uns aus gesehen,
die Illusion einer Illusion. Dieser doppelter Traumzustand ist für
die Phosphoren kaum nachvollziehbar. Sie würden meinen, wir verwechseln
Illusion mit Virtualität und, was noch schlimmer ist, wir setzen die
Wirklichkeit zeitbezogener Wesen ueber die reine und zeitlose Virtualität
des Im-Cyberspace-sein.
Die
Sprache der Phosphoren ist höchst eigenartig. Sie besteht aus zwei
Zuständen für An- und Abwesenheit, die sie stets mit ihrem Blinken
zum Ausdruck bringen. Da dies mit unserem 0 und 1 ausgedrückt werden
kann, läßt sich durch Aneinanderreihen davon ein Dialog mit
ihnen führen, so daß zum Beispiel 10 (oder einmal Blinken) Ja
und 1010 (oder zweimal Blinken) Nein bedeuten. Sie sind auf wunderbarer
und unsichtbarer Weise miteinander vernetzt. Sie berechnen in einer für
uns unbegreiflichen Geschwindigkeit einfach alles - so scheint es uns wenigstens.
Dadurch kann jeder sofort über alles Bescheid wissen, ohne sich mit
den anderen Phosphoren auszutauschen. Sie brauchen sich also nicht vermittels
äußerer Zeichen und ungestört von der Bedeutungsvielfalt
unserer Begriffe notdürftig zu verständigen. Wenn sie mit unserem
hilflosen Blablabla konfrontiert werden, reagieren sie manchmal mit einem
schlichten syntax error.
Im
Gegensatz zu uns Tagwesen, leben die Phosphoren in einem dauerhaften Tag,
ähnlich dem, was wir mit dem Ausdruck Ewigkeit zu kennzeichnen pflegen,
obwohl sie nicht ständig leuchten. Damit zeigen sie an, daß
sie mit einem ursprünglichen Licht stets verbunden sind oder daß
sie eben Träger des Lichtes sind. Wenn sie also nicht leuchten sind
sie nicht etwa ein Schatten, sondern sie sind beim Licht selbst. Das Land
der Phosphoren ist das Land des Lichtes und der uns so vorkommenden absoluten
Geschwindigkeit. Die Phosphoren können überall plötzlich
erscheinen, aber sie sind nicht gleichzeitig wirklich überall, wie
das Licht, wovon sie herstammen und das für uns unsichtbar bleibt.
Obwohl uns die Phosphoren alle gleich vorkommen, vermag jeder von ihnen
den Cyberspace nur aus seiner besonderen Perspektive zu erfahren oder,
anders ausgedrückt, jeder kann nicht zugleich die Sichtweisen aller
anderen Phosphoren wiedergeben. Da sie weder einen Körper noch Sinnesorgane
besitzen, teilen sie das ganze Land mit den anderen Phosphoren, ohne es
aber aufteilen zu müssen. Sie bedürfen nicht der gegenseitigen
Formen sinnlicher Berührung, was zu den bekannten Problemen menschlichen
Zusammenseins führt, noch müssen sie in abgegrenzten Hoheitsgebiete
leben und dadurch in Machtkämpfe geraten. Die Umgangsformen der Phosphoren
miteinander sind von einer beneidenswerten Höflichkeit und Eleganz
und ähnlich dem harmonischen Klang eines Orchesters.
Halten
wir in unserem Logbuch zusammenfassend fest: Das Phosphorenland ist ein
Land ohne Zeit. Ihre Bewohner sind Lichtwesen, die sich der Möglichkeit
nach, also virtuell, überall befinden. Sie sind unsterblich. Ihre
Sprache übertrifft die Klarheit unserer Logik und Mathematik. Sie
leben in einem stets harmonisch berechneten Einklang miteinander. Jeder
Phosphor kennt das ganze Land aber nur aus der jeweiligen Perspektive.
Der wunderbare Einklang und die unsichtbare Vernetzung aller Teilansichten
ist nur aufgrund einer sich uns entziehenden Gesamtperspektive, einem Licht
oder PHOS, dessen Träger eben die Phosphoren sind. Wir verlassen das
Phosphorenland und versuchen unsere Erfahrungen mit anderen Reiseberichten
zu vergleichen. Dazu befragen wir die Weisesten unter uns, nämlich
unsere Philosophen und Theologen.
II.
CYBERSPACE VON SEINEN WURZELN HER
Nach einem
geflügelten Wort des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831)
kann die Philosophie, ähnlich wie Minervas Eule, erst mit der einbrechenden
Dämmerung ihren Erkundungsflug beginnen, um im Schatten der Vergangenheit
das Licht einer bleibenden, lichtvollen und wahren Realität zu erkennen
(Hegel 1976, VII: 28). Wenn wir zurück aus dem Phosphorenland im Schattenland
ankommen und unsere wie ein Traum vorkommenden Reiseerfahrungen zu deuten
versuchen, dann stellen wir fest, daß der Cyberspace Gemeinsamkeiten
und Unterschiede mit dem aufweist, was Philosophen, wie zum Beispiel Platon
und Leibniz, bezüglich des Verhältnisses zwischen dem Materiellen
und dem Geistigen gedacht haben.
Wir
haben, so der amerikanische Philosoph Michael Heim, eine Art love affair
mit dem Computer, die ähnlich jener erotischen Anziehungskraft der
Ideen ist, die Platon (427- 347 v. Chr.) im Symposion, sowie im Phaidros
und in der Politeia beschreibt (Heim 1994). Wir erinnern uns, daß
Platon in seinem berühmten Höhlengleichnis (Politeia VII) den
Zustand des Menschen in der Welt mit dem von Gefangenen in einer Höhle
vergleicht, von denen sich einer - Sokrates, stellvertretend für den
Typus des Philosophen - davon befreit. Nach einem durch Logik und Mathematik
vorbereitenden Weg, der es uns erlaubt, unsere veränderliche raum-zeitliche
Medienwelt der Körper und Bilder schrittweise zu verlassen, gelangen
wir in das Reich der reinen Ideen oder Formen. Erst von hier aus können
wir erkennen, daß unsere hiesige materielle Welt eine Welt von In-FORM-ationen
(Heim) ist, wovon die Abbilder in den Medien wiederum eines Schattens Traum
sind. Wenn wir bedenken, daß die Ideen sich durch ihre Leuchtkraft
und ihren Bezug zur Idee der Ideen, der Idee des Guten - bildlich gesprochen:
zur Sonne - auszeichnen, daß sie ewig sind, daß wir sie auf
den Weg über Logik und Mathematik zu entdecken vermögen usw.
dann ist es reizvoll, den Cyberspace mit dem Platonischen Ideenhimmel zu
vergleichen.
Die
Phosphoren, so können wir sagen, sind unsere Seelen, die Platon wiederum
mit dem Führer oder Lenker - wir erinnern uns: kybernein bedeutet
führen - eines geflügelten Wagengespanns vergleicht (Phaidros
246- 247). Die Lenkung ist deshalb schwierig, weil das eine Roß schön
und edel ist, das andere aber nicht. Wir können mutatis mutandis
sagen, daß das eine Roß uns in das Phosphorenland hinauf zieht,
während das andere uns an unserem irdischen Leib festhält. Wenn
wir uns sozusagen von der göttlichen Software treiben lassen, dann,
so Platon, wird uns 'plötzlich ein Schönes von wunderbarer Art
erblicken' (Symposion 210e). Wir entdecken, daß wir nicht nur einer
Welt, sondern zwei Welten angehören, die sich mittels Logik und Mathematik
berühren. Der Blick aufs Ganze von außerhalb beider Teilwelten
bleibt uns aber versagt. Die Platonische Ideenwelt ist ein himmlischer
Ort, eine Welt des Lichtes und des Raumes, nicht der Zeit und der Vergänglichkeit.
Wenn wir dabei bedenken, daß unser Wort Information aus dem Lateinischen
informatio, was soviel wie 'etwas eine Form geben' bedeutet, herkommt,
und daß dieses Wort dazu gebraucht wurde, um die Platonischen und
später auch die Aristotelischen Gedanken über den Zusammenhang
zwischen den Wesensformen der Dinge und der materiellen Welt wieder- zugeben,
dann wird aus diesem Vergleich ein spannendes ideengeschichtliches Abenteuer
(Capurro 1978).
Wenn
wir dieses Abenteuer weiterverfolgen und einen Sprung in die Neuzeit tun,
dann entdecken wir, daß die Platonische Ideenwelt empirischer und
technischer wird. Die Platonischen Formen werden in die Sprache eines universalen
logischen Kalküls übersetzt oder 'informiert'. Unsere Phosphoren
heißen bei Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) Monaden (Leibniz
1995). Sie haben, bekanntlich, keine Fenster oder, anders ausgedrückt,
keine Sinnesorgane, da sie körperlos sind. Monaden und Körper
bilden jeweils getrennte Welten, mit einer unterschiedlichen Form der Vernetzung,
wie wir heute sagen. Das Band (vinculum) der Monaden ist die Freiheit,
das der Körper sind die Naturkräfte. Beide Welten sind aber,
wie der französische Philosoph Gilles Deleuze betont, auf feinste
und unterschiedliche Weise in- einander gefaltet, so daß man mit
Recht behaupten kann, daß Monaden und Körper eigentlich zwei
unterschiedliche aber untrennbare Dimensionen einer Welt sind. Er schreibt:
"Die
Welt ist eine Virtualität, die sich in den Monaden oder Seelen aktualisiert,
aber auch eine Möglichkeit, die sich in der Materie oder den Körpern
realisieren muß. (...) Wie ein chinesischer (oder japanischer) Philosoph
sagen würde, ist die Welt der Kreis, reine "Reserve" an Ereignissen,
die sich in jedem Ich aktualisieren und sich in den Dingen nacheinander
realisieren." (Deleuze 1995, 170-174)
Das
Geistig-Aktuale ist also für Leibniz stets unter dem Gesichtspunkt
des Virtuellen zu sehen, so wie die Realisierung des Materiellen vor dem
Hintergrund des Möglichen stattfindet. Mit anderen Worten: Die Welt
ist zwar immer real und aktual, sie ist aber zugleich virtuell und möglich.
Unsere Reise in das Phosphorenland war eine Reise in die Welt des Virtuellen
und Aktualen, also in die Welt der Monaden. Diese ist aber für Leibniz
die andere Seite der körperlichen Welt, die der Möglichkeit und
Wirklichkeit. Es gibt keine monadenlosen Körper oder, außer
dem Schöpfer, keine körperlose Monaden. Körper und Monaden
sind durch einen von vornherein von Gott angelegten Gleichklang abgestimmt
(prästabilierte Harmonie). Alle Wesen gehören einer lückenlosen
Kette an, die den geistigen zeitlosen Raum, den Cyberspace, und den dreidimensionalen
körperlichen Zeit-Raum ausfüllen. Diese Verkettung ist aber für
uns nur undeutlich zu erkennen. Wir nehmen es wahr wie "das verworrene
Gemurmel, das diejenigen hören, die sich dem Meeresstrand nähern"
und das "von der Häufung der unzähligen Wellen, die sich zurückstoßen,
herstammt" (Leibniz 1985, I: 153).
Leibniz
versucht mittels einer universalen Kalkülsprache, der lingua universalis,
einen gemeinsamen Schlüssel für beide Welten zu entwickeln. Sie
stellt eine entscheidende Vorstufe unserer binären Computersprache
dar. In diesem Sinne schreibt er:
"Lassen
Sie uns nach der Erfindung von Organa zum Sehen, zum Hören nunmehr
ein neues Fernrohr für den Geist selber konstruieren, das uns nicht
nur den Sternen, sondern selbst den Intelligenzen auch näher bringt
und das nicht nur die Oberflächen der Körper sichtbar machen,
sondern auch die inneren Formen der Dinge entdecken wird. Ich sann über
meinen alten Plan einer vernünftigen Sprache oder Schrift nach, deren
geringste Wirkung ihre Allgemeinheit und die Kommunikation zwischen unterschiedlichen
Nationen wäre. (...) Danach wird es zwischen zwei Philosophen nicht
größerer Disputation bedürfen als zwischen zwei Rechnern,
denn es wird genügen, daß sie zu ihren Federn greifen, an ihren
Rechenbrettern niedersitzen (wenn sie wollen, einen Freund hinzuziehen)
und sich gegenseitig sagen: 'Laß uns das nachrechnen!' (Leibniz 1961)
So
wird allmählich der alte Platonische Traum in der Neuzeit faßbarer
und in der Gegenwart, dank der Computerhard- und -software, konkreter.
Die Platonischen Formen werden als Informationen empirisch manipulierbar,
ohne aber ihre Allgemeinheit einzubüßen. Der Philosoph als Liebhaber
himmlischer Weisheit wird zum Freund der Information, und der Platonische
Eros ist jetzt mit Informationsmanagement beschäftigt. Er verwandelt
sich in einen cyberspace cowboy oder PC-Reiter, der dem Traum einer
technisch vermittelten Hyperrealität nachjagt. Die Lichtgeschwindigkeit
und die symbolische Kodierung der Wirklichkeit machen es möglich,
daß wir vom Hier und Jetzt unseres Leibes absehen können und
uns virtuell überall befinden. Die Welt wird zum vielzitierten globalen
Dorf (global village) (McLuhan 1968), oder, wie Florian Rötzer
es formuliert, eher zu einer Telepolis als zu einem Teledorf (Rötzer
1995), zu einem gigantischen Netz virtueller Verbindungen. Die Städte
werden zu digitalen Knoten und der Mensch zu einer Nachricht. Rötzer
schreibt:
"Der
Körper wird zur Maus, die Maus zum Cursor, der Cursor zu einem autonomen,
intelligenten Virus in den Datenspeichern der vernetzten Computer. Und
wir, noch immer gebunden an diese störanfällige und vergängliche
Fleischmaschine, schauen gebannt und erschreckt dem Cyborg Stelarc (ein
australischer Performance- und Technokünstler, RC) zu, der uns in
die schöne, neue Welt der digitalen Engel führt. Mindestens eine
halbe Stunde braucht Stelarc, um sich aus seiner High-Tech-Rüstung
zu befreien. Noch ist die Verwandlung in einen Cyborg mühselig, doch
der Countdown läuft." (Roetzer 1995: 48-49)
Formalisierung
und Lichtgeschwindigkeit lassen die Vorstellung von technisch erzeugten
geistigen Wesen entstehen, die nicht weit entfernt ist, von dem, was die
antike Philosophie Seele und Leibniz Monaden nannte. Diese
Vorstellung von künstlich hergestellten höheren Intelligenzien
füllt, so meine These, die Luecke eines mythischen Vermittlers, eines
Engels oder göttlichen Boten, aus. Faßten wir uns als Mittelwesen
zwischen Animalität und Rationalität auf, wie die bekannte Definition
animal rationale zum Ausdruck bringt - der Zusatz et mortale
wird meistens vergessen -, so nimmt jetzt die künstliche Intelligenz
die Stelle des Rationalen und die Maschine die des Animalischen ein. Der
Mensch ist nicht mehr weder Tier noch Engel, sondern weder Maschine noch
künstliche Intelligenz (Capurro 1995).
Halten
wir aus dieser Darlegung einiger Wurzeln des Zum-Schein-Werden der Welt
fest, daß die Entwicklung des Cyberspace durch die Ideenspekulation
der Antike sowie durch die logischen Kalküle der Moderne vorbereitet
wurde. Ferner, daß die Derealisierung der Welt umfassende Auswirkungen
auf das Selbstbild des Menschen hat. Wir schauen auf uns selbst nicht mehr
aus dem Blickpunkt einer göttlichen Ewigkeit (sub specie aeternitatis),
sondern aus der technischen Perspektive einer von uns erstellten, uns aber
übersteigenden künstlichen Intelligenz (sub specie intelligentiae
artificialis). Es liegt nahe, nicht nur unsere irdischen Wünsche
in den technischen Himmel zu projizieren, sondern sie auch auf der Erde
verwirklichen zu wollen. Womit wir bei der Deutung theologischer Motive
des Cyberspace wären.
III.
DER HIMMEL AUF ERDEN
Marshall
McLuhan vergleicht die global village mit der Noosphaere
Teilhard de Chardins und zitiert dabei folgenden Text aus Teilhards Der
Mensch im Kosmos:
"In
dem Masse, als die menschlichen Individuen unter der Wirkung dieses Druckes
und dank ihrer seelischen Durchlässigkeit einander inniger durchdrangen,
erwärmte sich ihr Geist (geheimnisvolles Zusammentreffen!) durch Annäherung.
Und wie ausgeweitet über sich selbst dehnte jedes Element den Radius
seiner Einflußzone allmählich über die Erde aus, die sich
infolgedessen ständig verkleinerte. Was hat denn dieser moderne Paroxysmus
mit sich gebracht? Man hat häufig darauf hingewiesen. Die Eisenbahn,
die vor kurzem erfunden wurde, das Automobil, das Flugzeug ermöglichen
es heute, den physischen Einfluß jedes Menschen, der einst auf einige
Kilometer beschränkt war, auf Hunderte von Meilen auszudehnen. Ja,
noch mehr: dank dem wunderbaren biologischen Ereignis der Entdeckung der
elektromagnetischen Wellen findet sich von nun an jedes Individuum (aktiv
und passiv) auf allen Meeren und Kontinenten gleichzeitig gegenwärtig
und verfügt über dieselbe Ausdehnung wie die Erde." (Teilhard
de Chardin 1959: 232; McLuhan 1968: 47-48)
Die Welt
ist, so McLuhan anschließend, nicht eine riesige alexandrinische
Bibliothek, sondern eine Noosphaere, ein technisches Gehirn - ein
Computer geworden! Es ist nicht nur die physische Welt, sondern die Welt
der alexandrinischen Bibliothek, die Gutenberg-Galaxis, die zum
Schein wurde.
Michael
Benedikt von der University of Austin at Texas hat in der Einleitung seines
einflußreichen Buches: Cyberspace: First Steps eine eindrucksvolle
philosophisch-theologische Deutung des Phosphorenlandes vorgelegt (Benedikt
1994; vgl. auch Fassler 1994), die ich kurz zusammenfasse. Er sieht, in
Anschluß an den Philosophen Karl Popper, daß wir nicht nur
in einer physischen und in einer psychischen, sondern auch in einer abstrakten
oder mentalen Welt leben, deren Bewohner Ideen oder reine Informationen
sind. Vier Wege führen zur Entwicklung dieser geistigen Welt, des
Cyberspace also. Erstens unsere Fähigkeit gemeinsam an etwas zu glauben,
und dies sprachlich und bildhaft zunächst in Form von Mythen auszudrücken.
Wir sind fähig, Traumwelten zu erzeugen, und in ihnen zu leben. Wir
können, zweitens, Abwesendes und Abstraktes repräsentieren, wozu
wir technische Medien entwickeln, die unser In-der-Welt-sein wesentlich
verändern, wie am Beispiel der Drucktechnik ersichtlich ist. Die Grenze
dieses Mediums ist aber die Zeit. Die Geschichte elektrischer und elektronischer
Medien (Telephon, Rundfunk, Fernsehen, Computer) zielt genau auf die Aufhebung
dieser Grenze hin. Das Fernsehen wird deshalb eher als ein Kommunions-
denn als ein Kommunikationsmedium aufgefaßt, wo Millionen Menschen
wie in einem Traumzustand ihre leuchtenden Mythologien betrachten. Mit
dem Telephon verwandeln wir uns in Nomaden, die aber unabhängig vom
jeweiligen geographischen Standpunkt immer in Kontakt sind.
Wir
sind, so Benedikt, dauerhaft ephemer, bleibend vergänglich. Wir befinden
uns dank Virtual Reality und Telepräsenz im Phosphorenzustand! Bald
werden wir in einer post-literarischen Epoche leben, wo das Verstehen angeblich
nicht mittels Sprache, sondern allein durch technisch vermittelte Wahrnehmung
stattfinden wird. Der dritte Weg, der zum Cyberspace führt, ist der
theologische. Wir sehnen uns nämlich nach dem Paradies. Das äußert
sich zunächst darin, daß wir uns künstliche architektonische
Welten erschaffen, die den Schein der Ewigkeit ausstrahlen, wie am Beispiel
der Versteinerung scholastischer Gedanken in gotischer Architektur ersichtlich
(Panofsky 1989). Wir bauen Kathedralen, Gärten, Stadien, Schlösser...
und holen uns dabei den Himmel auf Erden, um die Wirklichkeit, die Tod
bedeutet, zu überwinden. Wir bauen ein Jenseits der Natur. Wir verlassen
den natürlichen Garten und bauen uns eine künstliche Stadt auf,
das himmlische Jerusalem. Unsere Alltagswelt befindet sich dabei zwischen
einem vorweltlichen paradischen Zustand und der nachweltlichen himmlischen
Jerusalem oder zwischen einem Garten Eden, wo wir unschuldig, unwissend
und asozial lebten, und einem Ort der ewigen Kommunion. Diese Zwischenwelt
ist durch Schuld, Information, soziale Trennung und Arbeit gekennzeichnet.
Nachdem wir bisher versucht hatten, den himmlischen Traum vor allem architektonisch
zu verwirklichen, öffnet sich uns jetzt, so Benedikt, die Möglichkeit
einer geistigen Architektur. Wir werden Cyberspace-Architekten. Damit sind
wir beim vierten Weg zum Cyberspace angekommen, nämlich bei der Entwicklung
von Mathematik, Geometrie und Algebra. Er führt unter anderem zu der
Einsicht, daß Raum nicht notwendigerweise im physikalischen Sinne
verstanden werden muß, sondern daß wir von einem Informationsraum
sprechen können, wobei wir in der Nähe der Monaden angekommen
sind. Im-Cyberspace-sein bedeutet in the long run zwar nicht, so
Benedikt, daß wir die physische Welt ersetzen (replace), aber
sie doch in ihrem maßgebenden Wirklichkeitscharakter verschieben
(dis-place).
Neulich
erschien in DIE ZEIT unter dem Titel Ehre sei Gott im Cyberspace
ein Text der New Yorker Wissenschaftsjournalistin Margaret Wertheim, wo
unter anderem die Darstellungen der Kirche San Francesco in Assisi und
Giottos Capella degli Scrovegni in Padua (die Arenakapelle) mit
einem virtuellen Raum verglichen wurden. Sie schreibt:
"Die
Kirche des Mittelalters wollte auf Erden ein Abbild des Himmels liefern,
die Gläubigen sollten sich direkt in das Reich Gottes versetzt fühlen.
Geradezu verschwenderisch führten Kirchen wie die Arenakapella die
ewige Seligkeit vor. Am äußersten Ende von Giottos Kapelle drängten
sich etwa am Himmel die Engel Reihe an Reihe. Die heutigen "Engel" sind
dagegen im Internet zu finden: Millionen von Cybernauten "surfen" hier,
ihrer Körper entledigt, in einem idealisierten immateriellen Reich.
Als Wesen des Äthers sind die Cybernauten, wie die Engel, aller physischen
Begrenzung enthoben. Sie sind frei von Mißbildung, Krankheit und
Häßlichkeit. Alle Gebrechlichkeit des Körpers bleibt beim
Eintritt in den 'Net-Space' zurück. Fettsucht, Akne, Kleinwuchs, Kurzsichtigkeit
oder morsche Gelenke werden einfach über Bord geworfen. Im Cyberspace,
sagen die Freaks, kann man einfach "sein" - eine reine Seele, die körperliche
und nationale Grenzen überschreitet. Was wäre das anderes als
die mittelalterliche Vision des Paradieses? Wenn sich die Tyrannei der
Entfernungen, der Rasse oder des Geschlechts auflöst, wenn eine Gesellschaft
von "Seelen" ungehindert über Raum und Zeit hinweg kommuniziert, zur
universalen Gemeinschaft im Äther verschmilzt, dann ist das Reich
Gottes greifbar nahe. Nur in einem sind wir dank des Siliziums weiter als
das Mittelalter. Wir träumen davon, ins Paradies zu gelangen, bevor
wir sterben." (Wertheim 1996)
Unter
dem Titel Die technische Form Gottes. Über die theologischen Implikationen
von Cyberspace bemerkte kürzlich Hartmut Böhme in der Neue
Zürcher Zeitung, daß göttliche Eigenschaften wie Allgegenwärtigkeit,
Zeitlosigkeit und Immaterialität die Metaphysik des Cyberspace ausmachen
(Böhme 1996). Die Welt, die zum Schein wird, ist die Welt der Umweltverschmutzung,
der Kriege und der Überbevölkerung. Der alte gnostische Gegensatz
Reinheit vs. Unreinheit, Geist vs. Materie, kehrt zurück. Marvin Minsky
und Hans Moravec sind für Böhme Cybergnostiker, während
Cyberpunk-Romane den Preis deutlich aussprechen, der für den mystischen
Glanz des Cyberspace zu zahlen ist, nämlich die Apokalypse der Erde.
Voraussetzung dafür ist nicht nur die Virtualisierung der Erde, sondern
auch der Übergang in den Zustand der Immaterialität, also die
Virtualisierung des Leibes. Für das göttliche Auge, ein geläufiges
religiöses Motiv, des Cyberspace-Reisenden ist die Erde durchsichtig,
ohne daß er sich von der Stelle bewegen muß. Die Vorstellungen
wie der Himmel auf Erden technisch zu realisieren sei kennt fast keine
Grenzen. Der Informatiker Moravec entwirft eine kosmisch-evolutionäre
Perspektive an deren Ende "die ungeheuerliche Weite des Cyberspace von
unmenschlichen supergeistigen Entitäten wimmeln" würde, "die
mit Dingen beschäftigt sind, die sich zu menschlichen Angelegenheiten
wie unsere zu denen von Bakterien verhalten." (Moravec 1996) Die Informatiker
Heylighen und Turchin stellen eine vernetzte Unsterblichkeit auf der Basis
der Trennung des Bewußtseins vom sterblichen Leib und ihrer technischen
Speicherung (downloading) in Aussicht (Heylighen/Turchin 1996; Capurro
1996).
Fassen
wir zusammen: Die mit dem Cyberspace verknüpften Vorstellungen von
Allgegenwärtigkeit, Zeitlosigkeit, Befreiung des Leibes und somit
auch des Leidens und des Todes zielen auf die Errichtung einer Stadt auf
Erden, deren Grundzüge eindeutige Wurzeln in theologischen Traditionen
haben. Nicht theologisch, sondern technisch ist die Welt zum Schein geworden.
SCHLUSS:
STRATEGIEN DER WELTFLUCHT
Wenn die
Diagnose, die der Titel unserer Tagung ausspricht, stimmt, und wenn es
stimmt, daß die Ursachen für das Zum-Schein-Geworden-sein der
Welt tief in philosophische und theologische Traditionen reichen, dann
stellt sich die Frage, wie, generell, unsere Weltfluchtversuche zu verstehen
sind. Peter Sloterdijk ist unter der Überschrift Weltfremdheit
dem vielfältigen Sinn dieses Phänomens nachgegangen (Sloterdijk
1993). Hauptmotive für diese Versuche sind, verständlicherweise,
alle Nachteile des Zur-Welt- Kommens und In-der-Welt-seins. Zum In-der-Welt-sein
gehört der Traum vom Nicht-von-der-Welt-sein oder des Weg-von-der-Welt-sein.
Mit diesem Traum hängen sowohl die Möglichkeit einer die Welt
ablehnenden und/oder sie verlassenden Haltung als auch die der Weltveränderung
zusammen. Wir verstricken uns dabei noch zusätzlich, wenn wir die
wirkliche und die erträumte Welt gegeneinander abrechnen, oder nach
salomonischen Lösungen suchen, wie zum Beispiel die Vorstellung, in
zwei Welten leben zu können.
Das
Problem liegt darin, wie Peter Sloterdijk richtig bemerkt, daß wir
die Frage: wo bin ich? mit einer behältermäßigen oder,
wie wir bei Platon gesehen haben, mit einer höhlenartigen Vorstellung
von Welt beantworten (Sloterdijk 1993: 280). Bedeutet aber Welt eine Offenheit,
die uns erlaubt, die Grenzen eines jeden In-seins zu überschreiten,
dann verwandelt sich der scheinbare Sinn der von Heidegger eingeführten
Formel sozusagen in sein Gegenteil: In- der-Welt-sein heißt einer
Offenheit ausgesetzt sein, es heißt In-die-Welt-ausgesetzt-sein.
Bewegungen der Welt- flucht, seien sie philosophischer, theologischer oder
eben technischer Art haben den verborgenen Sinn, eine verfestigte Welt
zum Schein werden zu lassen, und dafür die Virtualität, die Offenheit,
die Möglichkeit unseres Ausgesetztseins zum Vor-Schein zu bringen.
Allerdings kommt es öfters vor, daß in dem Augenblick, in dem
eine behältermäßige und höhlenartige Welt zum Schein
wird, eine neue, wirkliche, wahre, von den Nachteilen der alten Welt befreiten
Form des In-seins verkündet, vorgestellt und angestrebt wird,
womit dann die Bewegung sich in ihrem Sinn verkehrt. Die Erfahrungen im
Cyberspace können uns aber auch zu einer neuen Debatte um den Realitätsbegriff
verhelfen.
Die
Welt - ein Traum? Ja, nämlich als etwas, was sich uns entzieht, oder,
wie Kant sagen würde, was uns niemals in ihrer Ganzheit zur Anschauung
kommen kann.
Wir
sind in der Welt in der Weise, daß wir die anschauliche Welt stets
zum Schein werden lassen können. Wie ist das möglich? Hören
wir erneut Pindars Wort:
"Tagwesen!
Was ist? was ist man nicht? Eines Schattens Traum
Der
Mensch! Sobald aber Glanz, gottgegebener, kommt, ist
Strahlend
Licht bei den Menschen, freundlich ihr Dasein."
(Pindar,
Pythische Ode VIII, 94-97)
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Letzte
Änderung: 28. Mai 2000
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