Sex und Gender in Philosophie, Ethik und den Fachdiziplinen. Theoretisch-begriffliche Grundlagen und praktische Folgen.

Maring, Mathias (2000) Sex und Gender in Philosophie, Ethik und den Fachdiziplinen. Theoretisch-begriffliche Grundlagen und praktische Folgen. UNSPECIFIED. (Unpublished)

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Abstract

Im dem sowohl theoretisch als auch praktisch ausgerichteten Projekt sollen
zunächst - im ersten Teilprojekt - "Sex" und "Gender" aus philosophischer
Sicht als (Interpretations-)Konstrukte analysiert werden. Sodann sollen
erkenntniskritisch Fachwissenschaften auf geschlechtertypische Stereotype
und Annahmen hin untersucht werden. Im zweiten Teilprojekt sollen
Feministische Ethiktheorien miteinander und mit einer Ethik der konkreten
Humanität verglichen werden; im Weiteren soll die feministischen These der
Nicht-Werturteilsfreiheit der Wissenschaften an zahlreichen Beispielen
analysiert werden. - Keineswegs als bloßes Nebenziel soll das Projekt
zugleich Basis für eine langfristige überfakultative und interdisziplinäre
Ansiedlung von Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität
Karlsruhe (TH) sein.

1. Themenstellung und Ziele des Projekts

Die Hoffnung, dassdaß durch die seit den sechziger Jahren auch in
Deutschland - ausgehend von der Frauenbewegung - sich entwickelnde
Geschlechterforschung ein tief greifendertiefgreifender
BewusstseinswandelBewußtseinswandel eintritt, hat sich (noch) nicht
erfüllt. Im Gegenteil: Die de jure schon längere Zeit festgeschriebene
Gleichberechtigung von Mann und Frau und der durch politische Maßnahmen
eingeleitete faktische "Gleichstellungsprozess", hat sicherlich zu gewissen
Verbesserungen geführt. Faktisch zeigt sich aber, dass es alltäglich zu
MissachtungenMißachtungen sozialer, kultureller und politischer Rechte von
Frauen kommt. Schien mit dem Aufkommen der so genannten Frauenforschung das
Idealziel einer Gleichheit von Mann und Frau in allen Lebensbereichen
nähergerückt zu sein, so hat sich - nicht zuletzt auch durch bestimmte
feministische Ansätze, welche die prinzipielle Andersheit der Frau
nachweisen und begründen wollen - die reale Situation nur in geringem
Ausmaß und nur in wenigen Bereichen in einem positiven Sinn geändert. Dies
zeigt sich auch im Wissenschaftsbetrieb: So ist z.B. die Universität nicht
nur ein Ort (personal-)politischer Praxis, die auf konstruierten
Geschlechterrollen basiert, sie ist auch ein Ort, an dem seit je
geschlechtsspezifische Begründungsmuster generiert werden und - zumeist
unausgesprochen - die Grundlagen der einzelnen Wissenschaftsdisziplinen
bilden. Es scheint daher viel versprechendvielversprechend, die
Theoriebildung der einzelnen Disziplinen, Natur-, Technik-, Wirtschafts-,
Geistes- und Sozialwissenschaften auf ihre geschlechtsspezifische
Komponenten zu überprüfen - aus Sicht der Philosophie, die
erkenntniskritisch gerade in Bezugin bezug auf die diskursive Herstellung
von Geschlecht in der wissenschaftlichen Theoriebildung und
Wissensvermittlung die Aufgabe einer "Wissenschaftswissenschaft" übernehmen
kann.

Item Type: Other
Uncontrolled Keywords: Gender, feministische Ethik
Subjects: Philosophie > Philosophische Disziplinen > Feminismus, gender studies
Depositing User: Users 2 not found.
Date Deposited: 06 Dec 2020 12:27
Last Modified: 06 Dec 2020 12:27
URI: http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2101

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