Talkshow als Selbstbekenntnis. Zur Diskursanalyse der Affekt-Talks` im Fernsehen

Tholen, Georg Christoph (2000) Talkshow als Selbstbekenntnis. Zur Diskursanalyse der Affekt-Talks` im Fernsehen. In: UNSPECIFIED UNSPECIFIED.

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Abstract

Seit einigen Jahren grassiert eine schier endlose Lust am Sprechen um des Sprechens willen: Getalkt wird
im Fernsehen allenthalben und ohne Unterlass; und über alltägliche Themen, deren Banalität und
Beliebigkeit keine Grenzen kennen. Zu beobachten ist ein rapides Anwachsen animierter Chat-Räume, die
zuerst in Quiz-, Rate-, und Spielshows erprobt wurden, bevor sie in den Talkshows ihren eigenen
fernsehgerechten Rahmen fanden. Und dieser Rahmen ist strenggenommen kein Rahmen: Denn das Gebot
der Zerstreuungslust, das dem Massenmedium Fernsehen zukommt, entrahmt beständig, um sich zu
erhalten, die Vorgaben und Grenzen dessen, was als darstellungswürdig gilt. Talkshows wuchern beinahe
inflationär, vornehmlich im Privatfernsehen, aber nicht nur dort. Dies zeigt sich auch daran, dass die
täglichen Talkshows Thema und Rohstoff weiterer Talkshows werden, Talkmaster Talkmaster einladen,
um deren Talks wiederum zu bewerben oder auch zu ironisieren. Wobei die ironisch oder satirisch
gemeinten Verdopplungen der Talkshows wie etwa T.V. Kaiser oder TV total in Sprache und Form
sich vom Original nur minimal unterscheiden. Die imaginäre Sogkraft der televisionären Selbstdarstellung
scheint so nachhaltig zu sein, dass statt mimetischer Distanz nur doppelgängerische Mimikry zu gelingen
scheint.

Item Type: Book Section
Uncontrolled Keywords: Talkshow, Subjekt, Diskursanalyse
Subjects: Philosophie > Philosophische Disziplinen > Medienphilosophie, Theorie der Virtualität, Cyberphilosophie
Depositing User: sandra subito
Date Deposited: 06 Dec 2020 12:34
Last Modified: 06 Dec 2020 12:34
URI: http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2155

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