Theorie und Praxis der Interkulturalität

Wimmer, Franz Martin, ed. (1994) Theorie und Praxis der Interkulturalität. Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien.

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Abstract

Die Texte dieses Heftes gehen auf Vorträge zurück, die im Verlauf des Studienjahres 1993/94 im Rahmen des Arbeitskreises „Theorie und Praxis der Interkulturalität“
gehalten worden sind. Der Arbeitskreis setzt sich in interdisziplinärer Diskussion mit Fragen auseinander, die sich für verschiedene wissenschaftliche Disziplinen durch den Sachverhalt ergeben, daß in der gegenwärtigen Welt Menschen unterschiedlicher kultureller Prägung in wesentlichen Bereichen miteinander zu tun haben. Alte Kategorien absolut überlegener Kulturen oder gar Rassen sind ungeeignet, auf die damit entstehenden Fragen Antworten zu geben. Eine Alternative, die gleicherweise ungeeignet erscheint, besteht in einem gegenseitigen Abgrenzen und Ausgrenzen, wodurch im besten Fall verständnisloses Nebeneinander, im schlechtesten Fall aggressives Gegeneinander erreicht würde.

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Die europäischen Traditionen der Human- und Sozialwissenschaften haben sich immer schon damit befaßt, die Lebensformen von Menschen zu erkennen und zu erklären. In der Regel sind diese Disziplinen jedoch von der Voraussetzung ausgegangen, daß ihre Begriffe, Methoden und Theorien selbst nicht mehr einer traditionellen Kultur angehören, daß sie vielmehr „wissenschaftlich“ und damit allgemeingültig seien. Doch zeigt sich gerade in den modernen Gesellschaften weltweit, daß das Fortwirken von regionalen Traditionen oft unerwartet stark ist, und daß dies keineswegs nur außerhalb Europas der Fall ist. Damit ist den Wissenschaften vom Menschen die Aufgabe gestellt, ihre Grundlagen radikaler als zuvor zu überprüfen.

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Erich Pilz zeigt in seinem Beitrag die für uns oft fremdartigen Facetten des Begriffs der Demokratie in der heutigen Diskussion in China auf, während Renato Cristin versucht, von einem phänomenologischen Ansatz her den Begriff der Fremdheit zu klären. Sergius Kodera bringt dazu die Epoche der europäischen Renaissance in Erinnerung, in der auf unterschiedliche Arten eine Synthese des Eigenen
mit dem Fremden versucht worden ist. Franz Schmidjell und Rafael Donnadio weisen in ihrem Beitrag auf konkrete Schwierigkeiten im Umgang mit nichteuropäischem Kulturgut hin. Die Beiträge von Anke Graneß und Alain Kanyinda entstammen der Diskussion um Begriff und Funktion der Philosophie im heutigen Afrika; Graneß setzt sich dazu mit dem Begriff der ldentität auseinander, wogegen Kanyindas Beitrag den Akzent auf die Frage setzt, welche Aufgaben im heutigen Afrika philosophischem Denken und Argumentieren überhaupt zugemutet werden kann und soll.

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Franz M. Wimmer

Item Type: Book
Uncontrolled Keywords: Demokratie, Interkulturalität, China, Identität, Afrika, iwk, IWK, iwk-Mitteilungen, IWK-Mitteilungen
Subjects: Philosophie > Geschichte der Philosophie > h) aussereuropäische Philosophie
Philosophie > Philosophische Disziplinen > Gesellschaftsphilosophie, politische Philosophie, Rechtsphilosophi
Kulturwissenschaften, cultural studies > Interkulturelle Studien
Philosophie > Philosophische Disziplinen > Interkulturelle Philosophie
Philosophie > Philosophische Journale, Kongresse, Vereinigungen > Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst
Philosophie > Philosophische Disziplinen > Phänomenologie
Depositing User: Barbara Zimmermann
Date Deposited: 06 Dec 2020 15:53
Last Modified: 18 Mar 2022 14:22
URI: http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/3520

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