Capurro, Rafael (1993) Ein Grinsen ohne Katze. Von der Vergleichbarkeit zwischen 'künstlicher Intelligenz' und 'getrennten Intelligenzen'. Zeitschrift für philosophische Forschung, 47. pp. 93-102.
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Abstract
Im folgenden werde ich einen Vergleich zwischen dem Begriff von 'getrennten Intelligenzen' (GI) - Kant spricht von "Vernunftideen von unsichtbaren Wesen" sowie von "geistigen Wesen" /1/ - und dem von 'künstlicher Intelligenz' (KI) ziehen. 'Künstliche Intelligenz' soll im Sinne einer ästhetischen Idee aufgefaßt werden, mit dem Ziel die Vernunftidee der Vernunft neu zu beleben. Eine solche Idee ist Sache des 'Geistes' im Sinne von 'Witz' oder 'esprit' /2/, wobei Kant zwischen einem "produktiven" oder "vergleichenden" und einem "vernünftelnden" Witz, ohne Geist und ohne Bezug zu Ideen, unterscheidet (Anthropologie § 51-52). Im Gegensatz zur Urteilskraft, geht es beim Witz um "Ähnlichkeiten unter ungleichartigen Dingen aufzufinden". "Er bedarf nachher", so Kant, "der Urteilskraft, um das Besondere unter dem Allgemeinen zu bestimmen, und das Denkungsvermögen zum Erkennen anzuwenden." (Anthropologie B 153). So stellt also ein produktiver Witz eine Hypothese dar. Er verspricht dem Verstand neue Einsichten. Dieser, seinerseits, wartet mit Spannung darauf.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Künstliche Intelligenz, Anthropologie |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Anthropologie Anthropologie |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 12:13 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 12:13 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/1985 |