Kadi, Ulrike (2002) Strumpfhosenverbot: Psychoanalytische und phänomenologische Überlegungen zum Geschlechtswechsel. Filozofska istrazivanja (bzw. Synthesis philosophica), 22 (1). pp. 83-92.
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Anhand einer Fallvignette werden die Umstände eines chirurgisch assistierten Geschlechtswechsels näher untersucht. Die Betroffenen kämpfen dabei um die wahre Bedeutung ihres Geschlechts. Sie stehen einer mehrfältigen Praxis gegenüber, welche die Festlegung und Aufrechterhaltung sprachlicher Bedeutungen bestimmt. Darin verbinden sich individuelle Wahrnehmung und begriffliche Festlegungen durch eine Sprachgemeinschaft, die wiederum die Wahrnehmung der einzelnen codieren. Transsexuelle entwickeln einen paradoxen Umgang mit diesen Vorgaben: Sie negieren und affirmieren die vorgegebenen Kategorien der Geschlechtszuschreibung gleichzeitig. Sie stützen sich dabei auf ihre Phantasien ganz im Sinne Merleau-Pontys, der die Rolle der Phantasie für die Genese sprachlicher Bedeutung hervorhebt. Mit Husserl und Richir wird die Verankerung solcher sprachlicher Phantasien in leiblichen Phänomenen deutlich gemacht. Der Verlauf des beschriebenen Falles gibt Gelegenheit, restriktive psychoanalytische Positionen zur Frage der Transsexualität näher zu beleuchten. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die Betroffenen allein die erwünschte Bedeutungsverschiebung nicht durchsetzen können.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Geschlechterdifferenz, Transsexualität, Körperphantasie |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Phänomenologie Psychoanalyse > Interdisziplinäre Forschung Philosophie > Philosophische Disziplinen > Feminismus, gender studies |
Depositing User: | Users 2 not found. |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 12:17 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 12:17 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2016 |