Geismann, Georg (1991) Fichtes "Aufhebung" des Rechtsstaates. Fichte-Studien, 3. pp. 86-117.
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Abstract
Auf den hohen Schultern von Hobbes und Rousseau stehend sah der Rechtslehrer Kant in ein unabsehbar weites Land der Freiheit und des Friedens, dessen klare Konturen im Nebel der Weltanschauungen des 19. Jahrhunderts verschwanden, kaum daß sie aufgetaucht waren.
Es ist der Staats-, Sitten- und Religionslehrer Fichte, der als einer der Ersten für solchen Nebel sorgt. Sein Rechts- bzw. Staatsdenken ist in einer durchgängigen oszillierenden Schwebe zwischen Positivismus und "Sittenlehre". Eben dadurch wird es ihm einerseits unmöglich, allgemeinverbindlich die rechtlichen Grenzen der Wirksamkeit des Staates abzustecken. Andererseits verführt es ihn immer wieder dazu, die Idee des Staates gleichsam sittlich zu überhöhen. Eine typische und besonders wichtige Verführung dieser Art liegt in der Idee des Nationalstaates. Das Auftreten dieser Idee beim späteren Fichte macht noch einmal eine Kluft unübersehbar, die längst, nämlich von Anfang an, gegenüber Kant bestanden hatte.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Fichte, Rechtsstaat |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Gesellschaftsphilosophie, politische Philosophie, Rechtsphilosophi Philosophie > Geschichte der Philosophie > e) 18.Jahrhundert |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 12:34 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 12:34 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2160 |