Scheibelhofer, Andreas (2002) Menschenrechtsgeschichte in Europa: Platon und die Folgen. UNSPECIFIED. (Unpublished)
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Abstract
Die Entstehung der Menschenrechte in Europa wurden und werden in zahllosen Publikationen
und Arbeiten behandelt, es scheint das man sich in gewisser Art und Weise auf eine
Anschauung geeinigt hat, zwar gibt es vereinzelte Abweichungen, doch erfreut sich das
Thema einer breiten Zustimmung und einem erstaunlichen Konsens. Man findet in
Nachschlagewerken den Begriff Menschenrechte erklärt und auch in einem allgemeinen
Gespräch wird einen die große Mehrzahl der Menschen in Europa versichern, das die
Menschenrechte an und für sich eine sehr gute Sache seinen, genauso wie die Demokratie als
ein Eckpfeiler der Gesellschaft betrachtet wird. Meist wird auch angenommen das die
Menschenrechte in Westeuropa zum großen Teil erfüllt sind, die Teilbereiche in denen dies
nicht der Fall ist, bestehen eben aus gewissen Notwendigkeiten, aber der Staat bemüht sich
die Menschenrechte aufrechtzuerhalten oder zu verbessern, zumindest aber bekennt er sich
offiziell dazu.
Auch wird die Meinung vertreten, dies verdanken wir unter anderem bedeutenden
Philosophen, die dies alles vorgedacht und unser Gesellschaftsbild geprägt haben. Aber ist
uns auch bewusst das einige der Bedeutendsten sich strikt gegen diese Idee der
Menschenrechte wandten und sie zu zerstören trachteten wo sie diese vermuteten? Menschen,
deren Ruf derart immens dass wir meinen wir verdanken ihnen so viel?
So lesen wir über Platon:
"Platons Beitrag zum griechischen Denken und zur Geschichte der Philosophie kann nicht
hoch genug eingeschätzt werden. Tatsächlich hat wohl kein anderer Philosoph einen derart
großen Einfluss auf unser Denken ausgeübt wie Platon. Dies liegt vor allem daran, dass
seine Schriften nicht nur als große philosophische Werke von Bedeutung sind, sondern auch
Dokumente, die unsere gesamte westliche Kultur begründet haben."
und
"Seine Erbe ist so groß und umfassend, dass es wohl kaum einen späteren Philosophen gibt,
der ihm nichts verdankt. Seine Ideen und Theorien sind weitgehend Fundamente der christlichen Theologie geworden. Seine politischen Vorstellungen sind auch heute keineswegs
erledigt.1 "
Dieser aber, natürlich nebst vielen anderen, von dem offen zugegeben wird das er unsere
Gesellschaft, unsere Anschauungen, unsere Begrifflichkeiten stark prägte, war ein wahrhaft
titanischer Gegner der Demokratie und jeder Form individuellen Rechts wie es die
Menschenrechte wohl sind und sein unheilvoller Einfluss prägt noch immer unsere
Vorstellung von Zusammenleben, Staat und Individuum. Vor allem die Betrachtungen vom
Staat und seinen Aufgaben, Individuum, Kollektiv, Gerechtigkeit und Rasse werden noch
immer von seiner Terminologie bestimmt und schaden liberalen Kräften, antiautoritären
Bestrebungen und Verfechtern der Gleichberechtigung. Dies aufzuzeigen ist das Ziel dieser
Arbeit und ich bediene mich dazu großteils eines Buches von Sir Karl Raimund Popper: Die
Feinde der offenen Gesellschaft Band 1 Der Zauber Platons, in dem er sich ganz eingehend
mit dieser Thematik, wenn auch nicht explizit auf die Menschenrechte bezogen, beschäftigt
hat. Zuvor aber werden noch ein paar Begrifflichkeiten geklärt und ein kurzer Abriss der
offiziellen europäischen Menschenrechtsgeschichtsschreibung gezeichnet.
Item Type: | Other |
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Uncontrolled Keywords: | Platon Menschenrechtsgeschichte Europa Gerechtigkeit Geschichte der europäischen Menschenrechte Platon Heraklit Prinzip des Führertums Der ideale Staat |
Subjects: | Philosophie > Seminararbeiten, Diplom, Dissertationen, Arbeitspapiere > Ethik und Sozialphilosophie, Rechtsphilosophie |
Depositing User: | Aban Budin |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 13:19 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 13:19 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2512 |