Die Universalisierbarkeit der Menschenrechte unter dem Gesichtspunkt des Fetisch, der Globalisierung und der Politik

Kaufmann, Markus (2002) Die Universalisierbarkeit der Menschenrechte unter dem Gesichtspunkt des Fetisch, der Globalisierung und der Politik. UNSPECIFIED. (Unpublished)

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Abstract

Michael Ignatieff schreibt in seinem neuen Buch, dass die Ausbreitung der
Menschenrechte aus zwei Gründen einen Fortschritt darstellt. Einerseits tragen wir
dazu bei, das Leiden und die Grausamkeit zu verringern. Andererseits unterstützen
wir mit der Förderung von eigenverantwortlichem, selbstbestimmten Handeln jene
Menschen, die sich gegen Unrechte zur Wehr setzen. Die Frage wieso ausgerechnet
jetzt wieder ein Universalisierungsschub Form annimmt wird nicht angesprochen. -Gerade
diese Frage scheint aber nicht vollkommen nebensächlich zu sein, weil sie
uns ermöglicht, Triebkräfte der Gesellschaft besser verstehen zu können. Schließlich
gelingt es vielleicht mit einer solchen Betrachtung ein Mehr an Verständnis zum
Fragenkomplex zu gewinnen.
Mit der Globalisierung, die in den 90er Jahren zu einem Schlachtruf für viele wurde,
verändert sich das globale System nicht nur auf politischer und ökonomischer Ebene,
sondern auch auf der Ebene von Konstitution von Macht und Gegenmacht. Alles
hebt sich auf, um sich doch schlussendlich in anderer Gestalt wieder zu zeigen. Als
Beispiel könnte man hier den Nationalstaat heranziehen. Der Niedergang der
nationalstaatlichen Souveränität bedeutet nicht, dass die Souveränität selbst im
Niedergang begriffen wäre. Sie nimmt vielmehr eine neue Form an. Während der alte
Imperialismus der moderne die eigentliche Souveränität der europäischen Staaten
über die eigenen Grenzen hinweg ausdehnte, so etabliert die neue Weltordnung kein
territoriales Zentrum mehr. Alles wird dezentralisiert und es bestehen keine Grenzen
mehr. Dies zeigt sich unverkennbar an der räumlichen Aufteilung der Welt, einer
Ersten, Zweiten und Dritten. Dies wurde ordentlich durcheinander geworfen. Wir
finden plötzlich die Erste in der Dritten Welt und umgekehrt. Die Zweite Welt
verschwindet mehr und mehr. Negri/Hardt verwenden für diese neue Weltordnung
den Begriff Empire und lehnen ihn bis zu einem gewissen Grad an das alte römische
Imperium an.

Item Type: Other
Uncontrolled Keywords: Globalisierung Weltordnung Universalisierung UNO Kapitalismus Marktwirtschaft
Subjects: Philosophie > Seminararbeiten, Diplom, Dissertationen, Arbeitspapiere > Philosophiegeschichte
Depositing User: Aban Budin
Date Deposited: 06 Dec 2020 13:22
Last Modified: 18 Mar 2022 14:19
URI: http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2533

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