Geismann, Georg (1997) Zur sogenannten "Politischen Philosophie" von Marx und Engels. Logos, NF 4. pp. 197-209.
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Abstract
Marx und Engels übernehmen von Hegel die Lehre von der Notwendigkeit der geschichtlichen Entwicklung. Sie deuten die Geschichte der Menschheit aber nicht als Selbstverwirklichung des (objektiven) Geistes, sondern als rein empirischen, kausalen Ablauf. Sie entmythologisieren gleichsam Hegels "historischen Idealismus" bzw. formen ihn zum "historischen Materialismus" um. "Materialistisch" ist an ihrer Auffassung nicht etwa schon die kausale Betrachtungsweise, die sie vielmehr mit jeder ernstzunehmenden empirischen Sozialwissenschaft teilen, und auch nicht die (triviale) Überzeugung, daß menschliches Bewußtsein, Wollen und Handeln allemal und unvermeidlich (auch) gesellschaftlich bedingt und insofern möglicher Gegenstand sozialwissenschaftlicher Analyse sind. "Materialistisch" ist erst die These der vollständigen Abhängigkeit aller geistigen Tätigkeit des Menschen von dessen materiellen Verhältnissen, besonders von den ökonomischen Produktionsverhältnissen: "Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewußtsein bestimmt."
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Marx, Engels, Materialismus |
Subjects: | Philosophie > Geschichte der Philosophie > f) 19.Jahrhundert |
Depositing User: | Wolfgang Heuer |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 13:37 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 13:37 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2619 |