Stationen der Philosophie in der Alten Welt

Die Arbeit versucht einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der "europäischen" Philosophie zu geben. Dass der Begriff europäisch hierbei in Anführungszeichen zu setzen ist, ergibt sich durch die Tatsache, dass die Wurzeln dieser Philosophie nicht in Europa nach heutigem Verständnis liegen. Die vorliegende Arbeit beleuchtet die Wege, auf denen die im antiken Kleinasien entstandene Philosophie ins Abendland gelangt ist. Durch die Betrachtung der bedeutender Stationen, die die Entwicklung entscheidend mitgeprägt haben, soll der Vorgang der Rezeptionen und Wandlungen und der große Anteil an "nichteuropäischem" Gedankengut in der "europäischen" Philosophie deutlich gemacht werden
Die Überlegungen beginnen mit dem antiken Milet, das als ein Ausgangspunkt des philosophischen Denkens betrachtet werden kann. Hiernach findet die anregende Konkurrenz im Athen des 5. und 4. Jh. v. Chr., wie die ungeheure Übersetzungs- und Archivierungsleistung im hellenistische Alexandria in Nordafrika Erwähnung. Im 9. Jh. bildet sich als ein wichtiges im islamischen Einflussbereich liegendes Zentrum Bagdad aus, in welchem die Philosophie der "Alten" aufgegriffen und kommentiert wurde, um so schließlich unter der Förderung der Almohaden im späten 11. Jh. nach Al- Andalus, dem heutigen Südspanien, und damit auf europäischen Boden, zu gelangen. Von dort führt der Weg weiter über Italien nach Nordwesteuropa im 17. und 18. Jh., um mit Wien als Brennpunkt im 20. Jh. ein Ende meiner Betrachtungen zu finden.