Dohrn, Daniel (2003) Das cartesische Begründungsideal und seine kritische Rezeption durch Sosa und Wittgenstein. In: UNSPECIFIED Austrian Ludwig Wittgenstein Society, pp. 100-102.
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Abstract
Descartes nennt als Ziel seiner Bemühungen, mit
gesicherter Zuversicht durchs Leben zu schreiten (AT VI,
10). Dieses Ziel hängt von der möglichst großen Gewißheit
des Denkers ab, daß die Überzeugungen, gemäß denen
er lebt, wahr sind. Daran richtet Descartes die Aufgabe der
Philosophie aus, die daher durch zwei Aspekte gekennzeichnet
ist:
1. Gewißheitsstreben: In einer programmatischen
Äußerung avisiert Descartes vier "Stufen der Weisheit"
und stellt ihnen eine "[..]fünfte unvergleichlich erhabenere
und sicherere Stufe der Weisheit[..]" (AT IX / 2, 5)1
gegenüber. Überzeugungen, die ihr zugehören, erfüllen
einen höheren Maßstab der Gewißheit als andere.
Descartes sieht die traditionelle Aufgabe der Philosophie
darin, diese Stufe zu erreichen (AT IX / 2, 5).
2. Fundierungsideal: Descartes umreißt den Bereich
dieses Wissens, wenn er erklärt, daß die Philosophen
"die wahren Prinzipien suchten, woraus man die Gründe
alles Wißbaren ableiten könnte"( AT IX / 2, 5)2 Die
Philosophie soll das gesamte Wissen auf eine neue
Grundlage stellen und unseren Überzeugungen unvergleichlich
größere Gewißheit geben.
Item Type: | Book Section |
---|---|
Uncontrolled Keywords: | Fundierungsideal; Gewissheitsstreben; Cartesius; Sosa, E.; Wittgenstein, L. |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Epistemologie, Wissenschaftstheorie, Naturphilosophie Philosophie > Philosophische Journale, Kongresse, Vereinigungen > Wittgenstein Symposium Kirchberg, Pre-Proceedings > Kirchberg 2003 Philosophie > Philosophische Disziplinen > Ontologie |
Depositing User: | Wolfgang Heuer |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 14:40 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 14:40 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/3025 |