Linder, Martin Wittgenstein und der Quellcode der medialen Moderne. In: Pre-Proceedings of the 26th International Wittgenstein Symposium. Austrian Ludwig Wittgenstein Society, Kirchberg am Wechsel, p. 208.
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Abstract
Wie jede Google-Suche eindrucksvoll zeigt, ist auch und
gerade in der Epoche der Neuen Medien "Wittgenstein"
mehr denn je eine zentrale Ikone des Modernismus und
ein Katalysator für alle Arten modernistische Selbstreflexion.
Das gilt nicht nur für die Humanities. In der Cyberculture
sind wittgensteinische Schlüsselbegriffe Public Domain geworden:
allgemein bekannte Metaphern wie das Sprachspiel
(via Lyotard), das Paradigma (via Kuhn) und das
Netz der Familienähnlichkeiten, aber auch neu entdeckte
Metaphern wie die knowledge landscape die von konstruktivistischen
eLearning-Theoretikern eingeführt wurde
(Spiro und Jacobson), bis zur Sprache-ist-eine-Stadt-Metapher,
auf die in fortgeschrittenen Konzepten räumlicher
Visualisierung von Information und Human-Computer-
Interfaces neuerdings zurückgegriffen wird.
Alle diese Metaphern haben eines gemeinsam: Sie erzeugen
einen merkwürdigen Wissensraum, der die logozentrische
Gutenberg-Galaxis ebenso überschreitet wie
die logarithmische Turing-Galaxis – und nicht zuletzt auch
den sinnlichen Narzissmus der Cyberspace-Visionäre der
1990er Jahre.
Item Type: | Book Section |
---|---|
Uncontrolled Keywords: | Medien; Wittgenstein, L. |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Journale, Kongresse, Vereinigungen > Wittgenstein Symposium Kirchberg, Pre-Proceedings > Kirchberg 2003 Philosophie > Philosophische Disziplinen > Medienphilosophie, Theorie der Virtualität, Cyberphilosophie Philosophie > Geschichte der Philosophie > g) 20.Jahrhundert |
Depositing User: | Wolfgang Heuer |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 14:50 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 14:50 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/3088 |