Religiöser Glaube und Zweifel

von Stosch, Klaus (2003) Religiöser Glaube und Zweifel. In: Pre-Proceedings of the 26th International Wittgenstein Symposium. Austrian Ludwig Wittgenstein Society, Kirchberg am Wechsel, pp. 334-336.

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Abstract

Religiöser Glaube und Zweifel scheinen sich auf den
ersten Blick gegenseitig auszuschließen. Wer wirklich
glaubt und vertraut, zweifelt nicht. Und wer ernsthaft
zweifelt, kommt nicht zum Glauben. Dieser Ausschluss
des Zweifels aus dem Feld des Religiösen und seine damit
verbundene Stigmatisierung vereint sonst so unterschiedliche
Ansätze wie die Wittgensteinianische Religionsphilosophie
und den katholischen Weltkatechismus.
Zweifel als existentiell begründete Infragestellung gilt
vielen Wittgensteinianern als dem Glauben entgegengesetzte
Verzweiflung bzw. als weltbildinterne Unmöglichkeit
(vgl. Herck 1999, 223) und dem Weltkatechismus als
Sünde (vgl. Weltkatechismus Nr. 2088). Nur wer ihn überwindet,
kann als religiöser Mensch und guter Christ
bezeichnet werden. In universaler Weise betriebener
methodischer Zweifel gilt Wittgensteinianern angesichts
der besonderen Eigenart religiöser Sprachspiele als nutzloses
Unterfangen, während die Hüter der katholischen
Glaubenslehre in ihm bereits eine Gefährdung des im
ersten Gebot geforderten Gehorsams gegen Gott zu
sehen scheinen.

Item Type: Book Section
Uncontrolled Keywords: methodischer Zweifel; religiöser Glaube; Weltkatechismus; Wittgenstein, L.
Subjects: Philosophie > Philosophische Disziplinen > Religionsphilosophie, Religionskritik
Philosophie > Philosophische Journale, Kongresse, Vereinigungen > Wittgenstein Symposium Kirchberg, Pre-Proceedings > Kirchberg 2003
Philosophie > Philosophische Disziplinen > Sprachphilosophie
Depositing User: Wolfgang Heuer
Date Deposited: 06 Dec 2020 15:02
Last Modified: 06 Dec 2020 15:02
URI: http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/3175

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