Gröller, Georg (2001) Was wir nicht erinnern, müssen wir wiederholen. Psychoanalytische Überlegungen zum Erfolg Jörg Haiders und der FPÖ. texte, II (1). pp. 34-46. ISSN 0254-7902
09gröller.pdf
Download (0B)
Abstract
Ausgehend von den Phänomenen von Jörg Haiders Auftreten und Politik sowie einer Rekapitulation von Freuds in .Totem und Tabu. ausgearbeiÂteter Theorie der Vergesellschaftung / Sozialisierung des Menschen durch die Entwicklung der Vaterbeziehung (tyrannischer Urvater . Vatermord . Identifizierung mit dem Gesetz des toten Vaters) wird die These entwikÂkelt, dass ein zentraler Motor der freiheitlichen Politik genau in der ReguÂlierung einer problematischen Beziehung zur psychischen Repräsentanz des Vaters und zum väterlichen Gesetz zu finden ist: während der symboÂlische Vater des Gesetzes als eigentliche Instanz der Unterdrückung erÂscheint, wird die real unterdrückende Willkür des tyrannischen Vaters als wertvoll und befreiend erlebt und bietet die Möglichkeit zur Identifikation.
Die in ihren Auswirkungen noch keineswegs aufgearbeitete WillkürÂherrschaft des Nationalsozialismus wie die unübersehbaren totalitären TenÂdenzen des Neoliberalismus erscheinen als eigentliche Wurzeln dieser Problematik unserer Gegenwart, die damit weit über Haider und seine Bewegung hinausweist.
Item Type: | Article |
---|---|
Uncontrolled Keywords: | Haider; Vaterbeziehung; Gesetz; Nationalsozialismus; Neoliberalismus |
Subjects: | Psychoanalyse > texte psychoanalyse.ästhetik.kulturkritik > 2001 Psychoanalyse > Interdisziplinäre Forschung |
Depositing User: | Wolfgang Heuer |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 15:08 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 15:08 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/3215 |