*** ****** ****** *** ******** ******** *** *** ** *** *** *** **** *** *** *** **** ****** *** ** *** *** *** ****** ******** *** *** ****** ****** *** *** |
L S R - V E R L A G
Lieferbare Titel |
Von La Mettrie, Julien Offray de: |
Von Stirner, Max: |
Von Laska, Bernd A.: |
...Über das Programm des LSR-Verlags... |
Beschreibung der Bücher |
Julien Offray de La Mettrie 1. Aufl. 1985; 2. Aufl. 1988; 3. Aufl. 2004
|
Das Buch trägt im Original den Titel »L'homme machine« (1748) und wurde bisher fünfmal ins Deutsche übersetzt: »Der Mensch eine Maschine« (1875, 1909, 1965), »Der Mensch als Maschine« (1985: vorliegender Band) und »Die Maschine Mensch« (1990). Sein Titel ist so eingängig, dass er viel dazu beigetragen hat, den Namen La Mettrie weithin bekannt zu machen, allerdings um den Preis, dass man meist diese Titelphrase für die simple Quintessenz des philosophischen Gehalts nahm und La Mettrie als ersten neuzeitlichen Vertreter eines kruden Materialismus etikettierte und in den Annalen ablegte. Entsprechend wird bis heute stereotyp dieses Buch La Mettries als sein Hauptwerk bezeichnet -- gegen des Autors eigenes Bekunden und gegen das Urteil einiger, weniger Kenner, die, allerdings erst in den letzten Jahren, wie La Mettrie selbst dieses Prädikat eindeutig seinem »Discours sur le bonheur« (s.u.) zusprachen. Diese dauerhafte Fehleinschätzung La Mettries (1709-1751) ist keine philosophiehistorische Bagatelle, die nur für Spezialisten von Interesse wäre. La Mettrie ist vielmehr ein veritabler "Fall", dessen gründliche Aufrollung ein tieferes Verständnis in die Fehlentwicklung der aufklärerischen Bewegung bis hin zu ihrem heutigen desolaten und scheinbar aporetischen Zustand verspricht. Diesem Band ist deshalb ein Essay beigefügt, der zu dieser Problematik hinführt. |
Dieses Buch, im Original »Discours sur le bonheur«, ist zwar das Hauptwerk La Mettries, wurde aber bis heute selbst von Spezialisten für die französische Aufklärung nur selten zur Kenntnis genommen -- eine Folge der o.g. Stereotypisierung. La Mettrie war 1748 aus dem sonst sehr liberalen Holland, wo jedoch er wegen des »L'homme machine« an Leib und Leben bedroht war, an den Potsdamer Hof Friedrichs II geflohen, wo er zunächst freudig empfangen, bald aber publizistisch unter Kuratel gestellt wurde. Hier schrieb er, deshalb als Einleitung zu einer Übersetzung von Senecas »De beata vita« getarnt und mit einiger List zum Druck gebracht, sein Hauptwerk. Friedrich, der sich auf seine aufgeklärte, tolerante Haltung viel zugute hielt, liess jedoch dieses Buch - als einziges mit rein philosophischem Inhalt - sofort verbieten. Es war auch dieses Buch, durch das La Mettrie zum intimsten Feind der damaligen Aufklärer wurde. Keiner von ihnen diskutierte seine Philosophie; aber Voltaire nannte ihn einen trunksüchtigen Narren, Holbach einen Wahnsinnigen, Diderot einen in seinen Sitten und Anschauungen Verdorbenen. La Mettrie wurde zur Unperson der Aufklärer und geriet schliesslich, gegen Ende des Jahrhunderts, in Vergessenheit. La Mettrie vertrat auf eine undogmatische Weise materialistische, atheistische und antiklerikale Ansichten. Diese Position konnten Friedrich und die damaligen französischen Aufklärer noch durchaus tolerieren, ja, einige von ihnen nahmen sie später selber ein. Das für sämtliche damaligen Aufklärer Unerträgliche an La Mettries Position war seine théorie des remords (Lehre vom Schuldgefühl / Über-Ich), die er selbst jedoch als seine einzige originäre Leistung, als Kern seiner Philosophie betrachtete und in diesem Band darlegte. Diese "Lehre" trifft noch heute auf Widerstände, die sich in "Missverständnissen" zeigen: entweder wird La Mettrie zum Bösen ("Nihilist" à la Sade) erklärt oder zum verkannten Guten (Humanitären). Diese Schrift aber zeigt, dass er weder das Eine noch das Andere war. |
Julien Offray de La Mettrie 1. Aufl. 1985, 2. Aufl. 2004
|
Julien Offray de La Mettrie 1. Aufl. 1987
|
Der Titel dieses Bandes stammt vom Herausgeber. Der Band enthält La Mettries »Discours préliminaire« zur ersten Ausgabe seiner "uvres philosophiques" und als Anhang Auszüge aus seiner Schrift »Système d'Épicure«. La Mettrie wurde nach dem Verbot seines Hauptwerkes durch Friedrich II von diesem dazu genötigt - als Vierzigjähriger - sein philosophisches Testament zu machen und seine gesammelten philosophischen Schriften (in einem Band) herauszubringen -- unter denen, so die Pointe, sein philosophisches Hauptwerk sich nicht befinden durfte. Es wurde ihm aber gestattet, eine Einleitung, jenen »Discours préliminaire«, zu schreiben. La Mettrie versuchte nun, im Schutz ironischer Formulierungen, doch irgendwie auszudrücken, was ihm der Zensor untersagt hatte. Der Text des Anhangs verdankt seine Entstehung denselben Umständen. König und Zensor liessen auch das nicht durch: die »uvres« wurden kurz nach Erscheinen konfisziert. Spätere Leser der Einleitung, die deren Entstehungsbedingungen nicht berücksichtigten, haben den Text nur selten stimmig zu deuten gewusst. |
La Mettrie zeigte, obwohl er keine reale Lebensalternative zum Asyl am Hofe Friedrichs hatte, eine ungebrochene, gleichwohl flexible Renitenz gegenüber der Zensur durch seinen (sonst aufgeklärt-toleranten) königlichen Schutzherrn. Er liess die verbotene Seneca-Einleitung heimlich als Separatdruck neu erscheinen und brachte ein weiteres "anstössiges" Buch neu heraus: die stark revidierte und erweiterte Fassung seiner Schrift »La Volupté« (Die Wollust) von 1747. Es erschien 1751 unter dem Titel »L'art de jouir« (dt: Die Kunst, Wollust zu empfinden). La Mettrie hielt diese Schrift für seine nach dem »Discours sur la bonheur« wichtigste. Sie hat heute auch deshalb Bedeutung, weil sie belegt, dass die in letzter Zeit gern gepflegte Sichtweise, wonach de Sade in wesentlicher Hinsicht Nachfolger La Mettries sei, nicht zu rechtfertigen ist. Der Anhang enthält u.a. Auszüge aus La Mettries letzter, lange Zeit verschollen gewesener Schrift »Le petit homme à longue queue«, die gewissermassen einen vorgezogenen Nachruf auf sich selbst enthält. La Mettrie sah offenbar sein baldiges Ende kommen. Tatsächlich starb er wenige Wochen später infolge eines als "gastronomischer Unfall" kolportierten, nie näher aufgeklärten Vorgangs. |
Julien Offray de La Mettrie 1. Aufl. 1987
|
Max Stirner 1. Aufl. 1986
|
Der Band enthält alle wichtigen "Kleinen Schriften" Stirners, im einzelnen: Über Schulgesetze |
Bernd A. Laska 1. Aufl. 1994
|
Die Geschichte der deutschen Editionen von Stirners »Einzigem« ist keineswegs ein langweiliger Stoff. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Hauptinitiatoren der sog. Stirner-Renaissancen erstaunlicherweise entschiedene Gegner Stirners waren. Paul Lauterbach, der Herausgeber der Reclam-Editionen von 1892ff, war glühender Nietzscheaner, und Hans G. Helms, der 1968 die erste (stark gekürzte) Ausgabe des »Einzigen« nach 1945 edierte, war dogmatischer Marxist (wie auch Ahlrich Meyer, der den seit 1972 bei Reclam wieder ungekürzt erscheinenden »Einzigen« herausgab und kommentierte). Von besonderem Interesse ist dabei: 1) Welche Motive hatten diese Männer, sich vehement für die Publikation einer von ihnen für extrem gefährlich gehaltenen, dabei jeweils fast vergessenen Schrift einzusetzen? 2) Wie ist ihr Aktivismus sinnvoll als Ausweichen vor Stirner zu interpretieren? Stirners »Einziger« war, ohne dass er als Bestseller auffiel, nicht nur ein buchhändlerischer, er war auch -- versteht man HIT im eigentlichen Sinne als Schlag oder Treffer -- ein intellektueller Hit, und hier nun im vollen Wortsinn ein heimlicher. Denn er bewirkte seit seinem ersten Erscheinen sowohl bei den wichtigsten seiner direkten Adressaten (Feuerbach, Ruge, Engels, insbesondere Marx) als auch bei vielen seiner späteren Leser geistige Erschütterungen, die sie sorgsam vor der Öffentlichkeit verbargen (und schliesslich, verdrängend, auch vor sich). (Siehe »Stirner-Studien« Nr.2) |
Die Geschichte, warum und wie Marx (mit Engels und Hess) seinen gewaltigen Anti-Stirner (»Die Deutsche Ideologie«) schrieb; warum und wie er es dann deichselte, dass dieser nicht veröffentlicht wurde; wie Marx den "historischen Materialismus" als philosophische Grundlage seiner späteren politischen/ökonomischen Analysen konzipierte; wie und warum Legionen von Marxforschern aller weltanschaulichen Richtungen gegen massive Evidenz Stirners Rolle in Marx' Entwicklung bagatellisiert oder gar ignoriert haben; warum sie die Natur des Sieges von Marx über Stirner kaum untersucht haben; diese Geschichte ist so komplex, dass sie in einem separaten Band (SS#4) dargestellt werden muss. Analoges gilt für Nietzsches Reaktion auf und Sieg über Stirner sowie das Verhalten der Legionen von Nietzscheforschern (SS#5). Während also die beiden historisch wirkungsmächtigsten, stillschweigenden "Überwinder" Stirners, Marx und Nietzsche, in diesem Band nur summarisch abgehandelt sind, werden die Reaktionen einer Reihe ebenfalls recht einflussreicher Denker auf Stirner in 22 konzisen Kapiteln prägnant dokumentiert. Einige Namen: Feuerbach, Bauer, Daumer, Ruge, E.v.Hartmann, Steiner, Mackay, Jodl, Joël, Max Adler, Gustav Landauer, Mauthner, Kropotkin, Klages, Kelsen, Husserl, Löwith, Buber, Carl Schmitt, Jünger, Adorno, Habermas, Althusser, Hermann Schmitz... Eines ist allen diesen Denkern gemein: Sie haben Stirners »Einzigen« durchaus nicht geringgeschätzt, sind aber einer tieferen, argumentativen Auseinandersetzung mit ihm ausgewichen, stillschweigend oder wortreich. Die Rezeptionsgeschichte des »Einzigen« war, wie die hier gebotene Synopse eindrucksvoll demonstriert, eine Re(pulsions- und De)zeptionsgeschichte. Die möglichen Gründe dafür werden in diesem Band nicht erörtert. Im Laufe der Untersuchung zeichnet sich jedoch ab, dass es inhaltlich um das zentrale, gleichwohl heute mehr denn je gemiedene Problem neuzeitlicher philosophischer Reflexion geht: um die schleichende Paralyse und Verkümmerung der "Aufklärung" synchron mit ihrem (vermeintlichen) Siegeszug. Um ein Problem von dieser Dimension (theoretisch) anzugehen, wird später zu zeigen sein, in welchen grösseren historischen Kontext Stirner zu stellen ist: mittels weiterer Studien des "LSR-Projektes", welches hier in einem abschliessenden Kapitel umrissen wird. |
Bernd A. Laska 1. Aufl. 1996 Inhaltsverzeichnis Zurück zur Liste lieferbarer Titel
|
Bernd A. Laska 1. Aufl. 1997
|
Dies ist die erste der Detailstudien zur Wirkung Stirners auf einzelne Denker (eine auf mehr als das Doppelte erweiterte Fassung eines Vortrags auf dem Kongress »Max Stirner e l'individualismo moderno«, Napoli, 10.-12. Nov. 1994). Schmitt und Jünger, die oft in einem Atem als langjährige Freunde genannt werden, reagierten zu verschiedenen Zeiten und auf gegensätzliche Weise auf Stirner. Während im Falle Schmitt Stirner von Jugend an ein stark verdrängtes "Arcanum" seiner intellektuellen Entwicklung war, dessen Aufdeckung (u.a.) ein besseres Verständnis einiger seiner auch für Kenner oft "änigmatisch" gebliebenen Begriffe und Philosopheme ermöglicht, liess sich Jünger erst in hohem Alter und nicht ohne insgeheim sarkastischen Bezug zu jener Haltung Schmitts betont "nonchalant" und scheinbar affirmativ auf Stirner ein. Der Band enthält zudem ein (inhaltliches) Kapitel über Stirners zentrale "Gestalt" des "Eigners", um zu zeigen, dass sowohl Schmitts als auch Jüngers zentrale "Gestalten" zu ihr im Gegensatz stehen. |
Zur Liste lieferbarer Titel | ||
| ||
Zur Liste lieferbarer Titel |
Copyright 1998-2008 © by Bernd A. Laska
|
| |
|
| |
|