Die Welt - ein Traum?

Capurro, Rafael (1996) Die Welt - ein Traum? pp. 10-17.

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Abstract

Bis vor kurzem vermochten wir die Welt der technisch produzierten Bilder im Film und Fernsehen, als jeweils Einbildungen oder Abbildungen der Wirklichkeit zu bestimmen. Aber es war ein Kampf auf verlorenem Posten. Die Digitaltechnik kehrt alle Verhältnisse um. Das, was digitalisierbar ist, ist. Bewirkt der Computer eine Entmachtung der Wirklichkeit zugunsten der Virtualität, wie wir es sonst aus Träumen kennen oder auch, was damit verwandt ist, bei philosophischen und theologischen Infragestellungen dieser Welt? Wenn wir uns in den Cyberspace einloggen, kommt es uns so vor, als ob unsere Alltagswelt bloß eine mögliche Realisierung der virtuellen Welt wäre. Das ist die Diagnose von Weltverlust, die Thema unserer Tagung ist. Der Grundzug unseres Seins bestünde dann nicht mehr im In-der-Welt-sein, wie Heidegger gegenüber der Bewußtseinsphilosophie behauptete, sondern im Im-Cyberspace-sein. Was heißt aber genau Im-Cyberspace-sein? Die Beantwortung dieser Frage führt zunächst in das Märchenland der Phosphoren. Anschließend frage ich nach den Wurzeln des Cyberspace in unserer philosophischen Tradition und gehe einigen theologischen Motiven nach. Zum Abschluß stelle ich die These zur Diskussion, inwiefern der Cyberspace zu den Strategien der Weltflucht gehört und welchen Sinn solche Strategien haben.

Item Type: Article
Uncontrolled Keywords: Virtualität, Cyberspace, Medientheorie
Subjects: Philosophie > Philosophische Disziplinen > Medienphilosophie, Theorie der Virtualität, Cyberphilosophie
Depositing User: sandra subito
Date Deposited: 06 Dec 2020 12:12
Last Modified: 06 Dec 2020 12:12
URI: http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/1970

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