Capurro, Rafael (2000) Beiträge zu einer digitalen Ontologie. Digitale Ontologie Capurro.
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Abstract
Der Ursprung des heutigen digitalen Weltentwurfs liegt wohl in der abendländischen Metaphysik. Wir sollten zunächst bedenken, inwiefern die Kategorie des Signals zum Seienden selbst im metaphysischen Sinne gehört oder ob sie aus einem Handelnden (einem Göttlichen oder einem Menschlichen oder einem "bloß" Lebenden) zu verstehen ist. Mir scheint, dass die antike Philosophie eher den ersten Sinn betont, während der zweite seit der Neuzeit aufgrund der Trennung von Subjekt und Objekt vorherrschend wird. Das moderne Verstehen von 0 und 1 hat auch eine andere Bewandtnis im Rahmen einer Theorie der Signalübertragung als zum Beispiel im Rahmen einer kabbalistischen Überlegung über die Bedeutung dieser Zeichen. Letzteres würden wir dann eher als Symbol kennzeichnen. In der Neuzeit wird die Unterscheidung zwischen Signal und Symbol teilweise eingeebnet. Genau genommen werden aber keine Reihen von Nullen und Einsen gesendet, sondern elektromagnetische Strömungen, die wir dann als 1 und 0 interpretieren. Der Code 0/1 ist also unser Anteil am ontologischen Entwurf.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Ontologie, Medientheorie |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Medienphilosophie, Theorie der Virtualität, Cyberphilosophie Philosophie > Philosophische Disziplinen > Ontologie |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 12:12 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 12:12 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/1974 |