Capurro, Rafael (1996) Was die Sprache nicht sagen und der Begriff nicht begreifen kann. Philosophische Aspekte der Einbildungskraft. In: UNSPECIFIED UNSPECIFIED, pp. 41-64.
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Abstract
Ziel der Darstellung ist eine exemplarische Analyse der Einbildungskraft bei Aristoteles, Thomas von Aquin, Kant und Heidegger mit Berücksichtigung ihrer vermittelnden Funktion zwischen Wahrnehmung und Denken sowie ihrer synthetisierenden bzw. frei bildenden Tätigkeit. Aristoteles und Thomas von Aquin deuten die synthetisierende und vermittelnde Funktion der Einbildungskraft von der Dingwahrnehmung her und thematisieren von hier aus ihre Möglichkeiten und Grenzen bezüglich der Versinnbildlichung des Übersinnlichen. Kant dagegen verankert die Einbildungskraft in der konstruktiven Tätigkeit des Subjekts und erörtert die dem Verstand unterworfenen und von ihm geleiteten Konstruktionen der Einbildungskraft sowie die sich unabhängig von ihm abspielenden Möglichkeiten. Bei Heidegger schließlich stellt sich zunächst die Einbildungskraft, seiner Kant-Deutung zufolge, als die gemeinsame Wurzel von Denken und Anschauung dar. Ihren Ursprung sieht Heidegger in der Zeit. Das Sicherstrecken und Sichbilden menschlichen Existierens in der Offenheit seines Möglichseins ist aber kein allein vom Menschen her entstammender Entwurf, sondern es entspringt einem Ursprung, dem wir eher durch Schweigen als durch Sprache entsprechen können.
Item Type: | Book Section |
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Uncontrolled Keywords: | Einbildungskraft, Aristoteles, Thomas v. Aquin, Kant, Heidegger |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Anthropologie Anthropologie |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 12:14 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 12:14 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/1988 |