von Savigny, Eike (1995) Bedeutung, Sprachspiel, Lebensform. Wittgenstein Studien, 2 (2).
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Abstract
Die Annahme, die Bedeutung eines Worts sei sein Gebrauch in der Sprache, gibt es in den "Philosophischen Untersuchungen" nicht explizit. Wittgenstein benutzt aber an vielen Stellen Annahmen, die mit einer solchen Gleichsetzung verwandt sind, für seine jeweilige Argumentation und legt sich damit auf diese Annahmen ernsthaft fest. So fragt er in PU 20 b: "Aber besteht der gleiche Sinn nicht in ihrer gleichen VERWENDUNG?" Er scheint an dieser Stelle zu meinen, daß die Gleichheit des Sinns in der Gleichheit der Verwendung bestehe. Fälle, in denen aus Gebrauchsunterschieden auf Bedeutungsunterschiede geschlossen wird, sind in den PU zu zahlreich, als daß man darauf einzeln verweisen müßte. Auch das Umgekehrte kommt vor, etwa wenn in PU 403 - 411 argumentiert wird, wenn die Äußerung "irgend jemand hat Schmerzen - ich weiß nicht wer!" rollengleich wäre mit "Ich habe Schmerzen" beide dann bedeutungsgleich wären. Auch die Mühe, mit der PU 549 - 568 erörtern, ob gewisse Eigenheiten von Negationen, von Zahlwörtern oder solche des Verbs "sein" wesentlich oder unwesentlich zu ihrem Gebrauch gehören, am besten unter der Annahme verstehen, daß es um die Frage gehe, was zu ihrer Bedeutung gehöre; in dieselbe Richtung weist die an zahlreichen Stellen vorausgesetzte Annahme, die Bedeutung sei dann erfolgreich erklärt, wenn der Gebrauch erklärt sei.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Sprache, Bedeutung, Sprachspiel, Lebensform |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Sprachphilosophie Philosophie > Philosophische Journale, Kongresse, Vereinigungen > Wittgenstein Studien 1994-97 |
Depositing User: | Dr Simo Saatela |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 12:43 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 12:43 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2240 |