Flatscher, Matthias (2002) Das Denken in Fallbeispielen im Spätwerk von Ludwig Wittgenstein. Plurale. Zeitschrift für Denkversionen, 1. pp. 99-117.
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Abstract
Der Text versucht Wittgensteins wichtigste methodologischen Stellungnahmen zum Themenkomplex Fallbeispiele zusammenzutragen, um seinen spezifischen Umgang mit der Exemplarität des Exemplarischen und die damit einhergehende Rehabilitierung des Besonderen nachzuzeichen. Zunächst wird Wittgensteins Ablehnung der metaphysischen Interpretation des Beispiels als Vehikel für das Allgemeine bzw. als nachträgliche Illustration von essentiellen Einsichten herausgearbeitet. Mit der Kritik an der traditionellen Überbetonung allgemeiner Gesetzmäßigkeiten im Gegensatz zum bloß Kontingenten des Einzelfalles wird das Beispielgeben als adäquates Verfahren ausgewiesen, das die irreduziblen Eigenheiten der diversen Fälle mitberücksichtigt. Wittgenstein zeigt damit, inwiefern ein differentielles Denken in Fallbeispielen den mannigfaltigen alltäglichen Erscheinungen in ihrer Begrenztheit und Endlichkeit weit gerechter wird als der Rückgriff auf weltentrückte Entitäten. In einem letzten Schritt werden mit Wittgenstein die Konsequenzen aus einem Denken in Fallbeispielen für eine Berücksichtung einer nicht auf ein Fundament reduzierbaren Pluralität der Fälle gezogen.
Item Type: | Article |
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Subjects: | Philosophie > Philosophische Institutionen > Institut für Philosophie, Wien Philosophie > Philosophische Disziplinen > Sprachphilosophie Philosophie > Geschichte der Philosophie > g) 20.Jahrhundert |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 13:00 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 13:00 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2383 |