Meggle, Georg (2000) NATO-Moral & Kosovo-Krieg. UNSPECIFIED.
Nato-Krieg.htm
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Abstract
Was den circa 37.000 sogenannten Luftschlägen der NATO gegenSerbien/Yugoslawien vor einem Jahr in den meisten NATO-Ländern breite Zustimmung verschaffte, war deren schon allein mit ihrer Benennung zum Ausdruck gebrachte (echte bzw. angebliche) Zielsetzung: Das Ganze war, so hieß es, kein Krieg; es war eine Humanitäre Intervention. Als Problem wurde allenfalls das fehlende Mandat durch die UN angesehen. Doch sogar diesen Mangel hefteten sich die dezidiertesten Interventions-Proponenten auf die eigenen Fahnen: als überfälligen Sieg der Moral über das bloße Recht, als Sieg der Menschenrechte über das Völkerrecht. So die eine Seite.
Andere - und zu diesen gehörten, versteht sich, vor allem die so humanitär Intervenierten selbst - sehen diesen ersten NATO-Krieg anders: als Rückfall in die Barbarei, in die seit dem Westfälischen Frieden zwar nie wirklich vermiedene (im Gegenteil: gerade im 20. Jahrhundert ins Extrem gesteigerte), aber zumindest von den sogenannten zivilisierten Staaten seitdem immerhin doch zu vermeiden versuchte vor-völkerrechtliche Barbarei.
Moral. Das ist das wirksamste Rechtfertigungsmittel von Kriegen. Und somit sicher eines der wichtigsten Kriegs-Instrumentarien selbst. Keine Kriegs-Moral ohne die "richtige" Moral im Rücken.
Item Type: | Other |
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Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Gesellschaftsphilosophie, politische Philosophie, Rechtsphilosophi |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 13:11 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 13:11 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2454 |