Vetter, Helmuth (2003) Dilthey statt Nietzsche – eine Alternative für Heidegger? Ein Beitrag zum Thema "Lebensphilosophie und Phänomenologie". In: UNSPECIFIED UNSPECIFIED, pp. 185-205.
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Martin Heidegger ist wahrscheinlich jener Philosoph des 20. Jahrhunderts, von dem die stärksten Wirkungen ausgehen – in Zustimmung wie Ablehnung. Es gibt immer noch nicht wenige "Heideggerianer" und wohl noch mehr Gegner Heideggers. Umstritten sind seine spärlichen Rechtfertigungsversuche für die Zeit nach 1933, ein Streitfall ist der Zusammenhang zwischen der Biographie des Autors und seinem alle Dimensionen sprengenden Werk. Es gibt Interpreten, die meinen, die Wurzeln von Heideggers Option für seine politische Dummheit1 seien schon in Sein und Zeit erkennbar; andere stellen jeden Zusammenhang von Leben und Werk in Abrede. Karl Jaspers bringt es in einem Brief an Hannah Arendt auf den Punkt: "Lässt sich in Heideggers Philosophie ein Grund seiner politischen Urteile und Handlungen finden In seinem ersten Heideggerbuch geht Otto Pöggeler dem "Denkweg" Heideggers nach – einem Weg also. Später zieht er den Plural "Wege" vor und modifiziert sein Auslegungsverfahren. Mit Ute Guzzoni ist ihm "fraglich geworden, wie weit die Beschäftigung mit Heidegger noch ausgehen kann von dem, was er selbst wollte und suchte; zum Gespräch über Heidegger gehören neben dem interpretierenden Annehmen seiner Gedanken auch die kritische Prüfung und der Widerspruch". Nun entstehen Wege im Gespräch mit Vorgängern und Zeitgenossen. Zu diesen zählt nach Heideggers eigenem Urteil unter den Philosophierenden wohl nur Jaspers. Die Vorgänger findet er unter den großen Denkern des Abendlandes, unter ihnen Nietzsche; kurzzeitig, doch stets mit Reserven gehört sein Interesse auch Dilthey. Dieser wird von Heideggeradepten oft einseitig durch die Brille des Meisters gesehen - eine Sichtweise, die ihrerseits durch eine bestimmte Nietzsche-Lektüre geleitet ist.
Item Type: | Book Section |
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Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Phänomenologie Philosophie > Philosophische Institutionen > Institut für Philosophie, Wien Philosophie > Geschichte der Philosophie > f) 19.Jahrhundert Philosophie > Geschichte der Philosophie > g) 20.Jahrhundert |
Depositing User: | Users 2 not found. |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 13:23 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 13:23 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2541 |