Hrachovec, Herbert (1999) Solidarische Subversion. Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst, 54 (4). pp. 8-13.
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Abstract
Adornos ,,Negative Dialektik`` beginnt mit einer Pirouette. Sie dreht sich - ohne Angabe eines Datums - durch den Geschichtsverlauf. Zwei Sätze bestimmen den Stellenwert der Philosophie im Rückblick, Augenblick und Vorblick. Vergangenheit: ,,Philosophie, die einmal überholt schien ... Gegenwart: ... erhält sich am Leben ... Zukunft: ihre ehemalige Verurteilung ... wird zum Defaitismus der Vernunft ... . Die Drehbewegung bringt die prekäre Situation der neo-marxistischen Philosophie im Nachkriegsdeutschland auf den Punkt. Ein revolutionärer Umsturz hätte Philosophie realisieren sollen. Er ist ausgeblieben, prä-revolutionäres Denken hat sich darum erhalten können. In dieser Diagnose liegt noch kein Drehmoment. Sie gibt eine historische Betrachtung wieder. Adorno konstatiert jedoch nicht einfach, daß bestimmte Voraussagen ihr Ziel verfehlten, er weigert sich, es bei diesem Fehlschlag zu belassen. Der anvisierte günstige Moment ist ungenützt geblieben und kann nicht mit Gewalt reproduziert werden. Aber das heißt nicht, daß die Gedanken, die zur radikalen gesellschaftlichen Veränderung drängten, ihre Berechtigung verloren hätten. Im Gegenteil - und darin liegt der Dreh: ihre Uneingelöstheit ist der Totpunkt, um den herum sie sich in die Zukunft drehen.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | Adorno, Derrida, Hans-Peter Krüger |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Gesellschaftsphilosophie, politische Philosophie, Rechtsphilosophi Philosophie > Philosophische Institutionen > Institut für Philosophie, Wien Philosophie > Geschichte der Philosophie > g) 20.Jahrhundert |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 13:48 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 13:48 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2694 |