Wimmer, Franz Martin (1994) Plädoyer für den Polylog. IMPULS. Das grüne Monatsmagazin. Wien, 6. pp. 18-19.
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Abstract
Glaubt man den meisten verfügbaren Darstellungen der Geschichte der Philosophie, so muß man wohl Heidegger zustimmen, der in seiner Vorlesung über Heraklit 1943 feststellt, es sei der Ausdruck "abendländische Philosophie" eine Tautologie, das Adjektiv mithin überflüssig. Die philosophische Vernunft der Menschheit hat dementsprechend eine Hautfarbe (weiß), ein Geschlecht (männlich) und eine weltanschauliche Formung (christlich). Vertreter dieser These stellen bis heute die Mehrheit unter europäischen Philosophen.
Ob das nun als Eurozentrismus oder wie immer zu verstehen ist, es gibt Asiaten, Afrikaner, Amerikaner, die es ärgert, und die durchaus nicht glücklicher darüber sind, wenn ihnen erklärt wird, Heidegger habe die Philosophie nicht als Leistung der europäischen Kultur, sondern eher als ihre Bürde und ihr Verhängnis gesehen. Denn immerhin haben europäische Philosophen immer wieder im Namen der Menschheit zu sprechen beansprucht.
Item Type: | Article |
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Uncontrolled Keywords: | interkulturelle Philosophie, Polylog |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Interkulturelle Philosophie Kulturwissenschaften, cultural studies > Interkulturelle Studien Philosophie > Philosophische Institutionen > Institut für Philosophie, Wien |
Depositing User: | Barbara Zimmermann |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 15:16 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 15:16 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/3265 |