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Die computerunterstützen Verfahren und Handhaben von einerseits elektronischen Texten, die online publiziert werden und andererseits Referenzsystemen, die in der Fülle der bereits gedruckten Wissensbestände durch ausgeklügelte Suchverfahren Erleichterung bringen, werfen ein neues Licht auf den Begriff der Wissensgesellschaft. Ebenso bieten die Neuen Medien, insbesondere die Informations- und Kommnunikationstechnologien, eine neue Möglichkeit, Orientierungssysteme in die Praxis umzusetzen.
Das Internet soll hier besonders als größte Datenbank der Welt erwähnt werden, das, ähnlich wie im 18. Jahrhundert, eine noch nie dagewesene Publikationsfülle ermöglicht. Die stark vereinfachte Produktion von Texten durch den Computer und der Wegfall von früheren Filtertechniken durch Verlage und Druckkosten lassen gerade im Internet die Publikationsfülle ungebremst und ohne Qualtitätssicherung ansteigen. Die Texte sind jetzt nicht mehr in Büchern, sondern in elektronische Formen verpackt. Was dieser Umstand für die Praxis der Orientierung in materialisiertem Wissen bedeutet, ist heute noch nicht absehbar.
Zahlreiche Initiativen streben mit dem Konzept der maschinell lesbaren Metadaten eine Generierung des unorganisierten Internets zu einem strukturierten Inhaltsangebot an. [Berners-Lee, 1998]
Leroi-Gourhan nimmt diesen ,,chaotischen'' Zustand, den wir heute im Internet vorfinden, gedanklich schon vorweg, nur beschreibt er ihn noch an Hand der Printmedien:
Wir haben im Bereich des Gedruckten diesen seit zwei Jahrhunderten erreichten Stand nicht überwunden, und wie auf allen Gebieten hat sich die Spitze der Entwicklung verschoben, sie liegt nun nicht mehr im Bereich der Bücher, der freilich als dokumentarische Infrastruktur fortexistiert, sondern in Dokumentationselementen, die von jedem Kontext befreit sind. [Leroi-Gourhan, 1995, 328 ff]
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Nikolai Jursic
2004-03-05