Hrachovec, Herbert (1996) Facta infecta fieri non possunt. In: UNSPECIFIED WUV, pp. 99-108.
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Abstract
Es hat einige Jahrzehnte gedauert, bis sich die tradionelle Metaphysik vom sprachanalytischen Schock erholt hat. Anfangs wollte die Attacke der ,,wissenschaftlichen Weltanschauung`` jahrhunderte alte Gedankenkonstruktionen ersatzlos streichen. So heiß wurde die Suppe dann doch nicht gegessen. Im Lauf der Entwicklung zeigte sich erstens, daß in der forschen Wissenschaftlichkeit eine Menge metaphysischer Voreinstellungen zu finden sind. Zweitens erwiesen sich die geschmähten spekulativen Dogmatiker als durchaus fähig, ihre Anliegen methodisch korrekt zu formulieren und zu verteidigen. Sprachanalytisch betriebene Metaphysik wurde vom Unbegriff zu einer respektablen Beschäftigung.
Natürlich ist nicht alles beim Alten geblieben. Bestimmte metaphysische Strategien sind auch im neuen Arrangement tabu, z.B. die gesamte Traditionslinie, die an Heideggers Metaphysiküberwindung anschließt. Diese macht gegenwärtig zwar einen lebendigeren Eindruck, als die etwas scholastisch anmutende sprachanalytische Metaphysik, aber keine Angst, für diesmal lasse ich die Finger von ihr. Dennoch halte ich Metaphysik, an der man sich nicht die Finger verbrennen kann, für langweilig und wähle als Thema eine typisch überzogene geschichtsmetaphysische Devise.
Item Type: | Book Section |
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Uncontrolled Keywords: | Blumenberg, Husserl, Wittgenstein, Vorzukunft |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Geschichtsphilosophie Philosophie > Philosophische Institutionen > Institut für Philosophie, Wien |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 14:09 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 14:10 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/2834 |