Hrachovec, Herbert (2013) Zwei asynchrone Zeitverläufe. Wittgenstein zu bewegten Bildern. tiszataj, 3. pp. 127-133.
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Abstract
Die Rafinesse, mit welcher die Bewusstseinsphilosophie seit Kant den Erkenntnisvorgang darstellt, hat keinen Platz für einfach Bilder, die sich wahrnehmende Personen von der Welt machen. Dementsprechend abrupt wirkt die programmatische Abbildtheorie, die Wittgenstein im Tractatus der Weltbeschreibung zugrund legt. Seine Inspiration kam von der probeweisen Rekonstruktion eines Verkehrsunfalls durch Puppen (Tagebuch 29.9.1914). Man kann sich fragen, wieso Wittgenstein in diesem Zusammenhang nicht auf die Fotographie verwiesen hat. Hier eine Hypothese: Abgesehen davon, dass dokumentarische Spurensicherung damals noch nicht gebräuchlich war, enthält die Darstellung durch Puppen einen Freiheitsgrad, der Fotos fehlt. Mit ihnen lassen sich verschiedene Situationen, entsprechend ihrer Gelenkigkeit, nachstellen. Genau diese Flexibilität schreibt Wittgenstein dem Satz als Bild zu.
Item Type: | Article |
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Additional Information: | Für die ungarische Publikation ist der Beitrag von Katalin Neumer übersetzt worden. Das deutsche Originaldokument liegt in einem zweiten pdf bei. |
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Ästhetik, Kunstphilosophie Philosophie > Philosophische Disziplinen > Logik, analytische Philosophie Philosophie > Philosophische Institutionen > Institut für Philosophie, Wien |
Depositing User: | sandra subito |
Date Deposited: | 06 Dec 2020 15:51 |
Last Modified: | 06 Dec 2020 15:52 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/3505 |