Hrachovec, Herbert and Kadi, Ulrike Madonna: eine Mutter, eine Metamorphose. In: tba. tba. (Submitted)
Madonna-hh-uk.pdf - Accepted Version
Download (248kB) | Preview
Abstract
Hölderlinsche Texte erschließen sich ihren heutigen Leser*innen kaum im ersten Anlauf. Wer etwas verstehen möchte, findet sich rasch in einem vielgestaltigen Corpus breiter kultureller Bestände einer vergangenen Zeit wieder. Doch solange „Deutungen weithin innerhalb des Hölderlinschen Weltentwurfs verbleiben, [...] als seien diese dem heutigen
Leser selbstverständlich nachvollziehbar“, können Leser*innen nur als Fremde gefangen bleiben in der Gedankenwelt des Dichters. Und abgesehen von der theoretischen Fragwürdigkeit eines solchen Vorgehens, war Hölderlin selbst insbesondere in seinen späten Phasen bestrebt, nicht als „esoterischer“ Rufer verstanden zu werden. Aber wie lässt sich in einer heute vertretbaren Weise zu einem Verständnis seiner Texte ansetzen im Kontext einer gemischten Götterwelt, in welcher sich der Dichter Hölderlin aufgehalten hat in Phasen seines Lebens, in denen er zunehmend psychisch wie existentiell in Bedrängnis geraten ist? Im Folgenden werden am Beispiel von Hölderlins Hymnenfragment „An die Madonna“ zwei von Renate Böschenstein und Fredric Jameson vorgezeichnete Linien für einen zeitgemäßen Zugang nachgezeichnet und weitergezogen: allegorische Aspekte in Hölderlins Formulierungen werden zum Ausgangspunkt einer in Stufen erfolgenden allegorischen Lesart des Texts, die unter anderen eine psychoanalytische Perspektive eröffnet.
Item Type: | Book Section |
---|---|
Subjects: | Philosophie > Philosophische Disziplinen > Ästhetik, Kunstphilosophie Philosophie > Philosophische Institutionen > Institut für Philosophie, Wien |
Depositing User: | Sissi Kemp |
Date Deposited: | 11 Sep 2023 17:29 |
Last Modified: | 11 Sep 2023 17:30 |
URI: | http://sammelpunkt.philo.at/id/eprint/3873 |