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5. Wittgensteins "Tractatus Logico Philosophicus":

In diesem Kapitel soll nun die Verbindung zwischen den philosophisch-ontologischen Konzepten Wittgensteins - im Besonderen was seine im "Tractatus" zum Ausdruck gebrachte "Frühphilosophie" betrifft - und Datenbankkonzepten hergestellt werden. Es sollen Sätze des "Tractatus" in Hinblick auf diverse Datenbankmodelle interpretiert werden um so analoge Gedankengänge zu identifizieren.
Alle Zitate dieses Kapitels sind aus WITTGENSTEIN 1980. Die vor den Sätzen angeführten Nummern entsprechen der Satz-Nummerierung durch Wittgenstein im Text.
 

5.1. Ontologisches Grundgerüst:

Bereits in den ersten Sätzen des Tractatus läßt sich erkennen, dass es zwischen Wittgensteins Konzeption der Welt und Datenbankmodellen wichtige Parallelen gibt. Wittgenstein beginnt den Tractatus mit den Sätzen:
1 Die Welt ist alles, was der Fall ist.
1.1 Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge.
Wie in Kapitel 1 über Datenbankmodelle, und in Kapitel 2 über das relationale Datenbankmodell bereits ausgeführt wurde, wird auch bei Datenbanken versucht nicht Dinge, sondern vielmehr Beschreibungen von Sachverhalten festzuhalten. Dinge werden nur insofern eingeführt, soweit diese über einen Sachverhalt, also gewissermaßen über eine Relation zur übrigen Welt, beschrieben werden. Wittgenstein dazu:
1.1 Die Welt ist die Gesamtheit der Tatsachen, nicht der Dinge.
2.01 Der Sachverhalt ist eine Verbindung von Gegenständen (Sachen, Dingen).
2.011 Es ist dem Ding wesentlich, der Bestandteil eines Sachverhaltes sein zu können.
Dinge werden somit bei Wittgenstein, und auch bei Datenbanken (in diesem Kapitel soll das Hauptaugenmerk auf relationalen Datenbankmodellen liegen - falls andere Datenbankkonzepte besprochen werden, wird dies explizit erwähnt werden) erst über ihre Relation zu anderen Gegenständen, ihr Vorkommen in Sachverhalten, definiert. Diese "Möglichkeit des Sachverhaltes" [muss] "im Ding bereits präjudiziert sein" (2.012). Erst diese Eigenschaft ermöglicht das Konzept einer relationalen Datenbank. Erst dadurch, dass Dinge ausschließlich in bestimmten Sachverhalten vorkommen können, wird es möglich, Dinge über Einbettung in ein Relationenschema eindeutig zu beschreiben. Diese Eindeutigkeit wird somit aber nicht nur durch die Wertebelegung der in der Relation vorkommenden Variablen erreicht, sondern auch durch die logische Form der Relation, da ja im Ding bereits festgelegt ist, in welchen Relationen es vorkommen kann. Stärker noch: das Ding wird über sein mögliches Vorkommen in fix definierten Relationen - Sachverhalten - eindeutig festgelegt; es wird erst über diese Relationen zum Ding.
Ein weiterer wichtiger Punkt in Wittgensteins Weltkonzeption, welcher ebenso für (relationale) Datenbankmodelle gilt, ist die Tatsache, dass diese Festlegung des Dings über seine Möglichkeit des Vorkommens in Sachverhalten unveränderlich ist. Alle möglichen Sachverhalte, in denen ein Ding vorkommen kann, stehen schon von Anfang an fest und lassen sich nachträglich nicht mehr ändern.
2.0123 Wenn ich den Gegenstand kenne, so kenne ich auch sämtliche Möglichkeiten seines Vorkommens in Sachverhalten.
(Jede solche Möglichkeit muss in der Natur des Gegenstandes liegen.)
Es kann nicht nachträglich eine neue Möglichkeit gefunden werden.
Und ebenso ist es in einer relationalen Datenbank. Wurde ein Relationenschema festgelegt um eine Menge von Dingen in Sachverhalten beschreiben zu können, und passt dieses Relationenschema (Tabellen) für einen bestehenden Sachverhalt, in dem ein konkretes Ding vorkommt, nicht, so kann nicht dieses bestehende Relationenschema verändert werden, sondern es muss ein anderes Schema gefunden werden. Passen die möglichen Sachverhalte - Relationen - nicht zu dem Ding, so muss es sich um ein anderes Ding handeln, bzw. muss es ein anderes Relationenschema  (Tabelle) geben, in welchem das Ding beschrieben wird.
In der idealen Datenbank wäre das so wie in Wittgensteins Welt:
1.13 Die Tatsachen im logischen Raum sind die Welt.
Und dieser logische Raum ist mit allen seinen möglichen Sachverhalten von Anfang an für alle Zeiten festgelegt. Bei Datenbanken handelt es sich aber um endliche Systeme, sozusagen um Ausschnitte einer solchen Welt. Somit kann es natürlich auch vorkommen, dass es für ein gewisses Ding noch keinen logischen Raum - kein Relationenschema, keine Tabelle - gibt, in dem es eingebettet werden kann. In der konkreten Welt der Datenbanken kann es somit sehr wohl zu einer Erweiterung des logischen Raums, über eine Erweiterung möglicher Relationen, geben. Aber auch hier gibt es ein logisches Grundkonzept, das der relationalen Algebra, welches als Grundgerüst von Anfang an feststeht und nicht mehr veränderbar ist. Und über dieses Grundgerüst wird gleichermaßen ein logischer Raum aufgespannt, in dem über Definition von Relationen Dinge festgelegt werden können.
Wittgenstein nennt diese Eigenschaft Substanz:
2.024 Die Substanz ist das, was unabhängig von dem was der Fall ist, besteht.
2.0251 Sie ist Form und Inhalt.
Dieser Substanz, zumindest was die Form anlangt, entsprechen in einer relationalen Datenbank die Datentypen und die Relationen zwischen diesen. Nur über sie kann ein Sachverhalt beschrieben werden. Dinge sind implizit in diesen Beschreibungen vorhanden und werden als gegeben vorausgesetzt. Dieser Inhalt tritt erst durch die Interpretation eines Beobachters, als Bild des Gegenstands bzw. eines Sachverhalts auf.

5.2. Die Datenbank als Bild der Wirklichkeit:

Ab Paragraph 2.1 verfolgt Wittgenstein eine ähnliche Konzeption mit seiner Bildtheorie:
2.1 Wir machen uns Bilder der Tatsachen.
2.12 Das Bild ist ein Modell der Wirklichkeit.
Hier ist wichtig zu erkennen, dass in einer solchen Konzeption, der Welt die Datenbank entspricht, und der Interpretation dieser Datenbankinhalte gedankliche Bilder. Der mehrstufige Abstraktionsprozess aus Kapitel 1.1.2. wird vereinfacht, indem die Datenbank mit der Welt gleichgesetzt wird. Eine ideale Datenbank entspricht somit 1:1 der Welt. Unter dieser Welt verstand Wittgenstein aber nicht das was man herkömmlich als "materielle Wirklichkeit" versteht, sondern Wittgenstein erkannte, dass das Wissen, das ein Mensch haben kann, die einzig verlässliche Basis einer Weltkonzeption darstellt. Alles das was wir als "materiell" bezeichnen ist uns nur über das Wissen sicher. Und dieses Wissen, also die Tatsachen und wahren Sachverhalte werden mittels gedanklicher Bilder im menschlichen Geist dargestellt. Diese Bilder sind ein-eindeutig mit der Welt verknüpft.
2.141 Das Bild ist eine Tatsache.
Somit ist auch das Bild ein Teil der Welt und als solches auch an die logischen Gegebenheiten der Welt gebunden. Es steht nicht ausserhalb der Welt, ist also nichts willkürliches, sondern ist als Teil der Welt genauso wie die restliche Wirklichkeit an das logische Grundgerüst dieser Welt gebunden. Und genauso soll eine relationale Datenbank im idealisierten Fall ein Modell der Welt sein und gleichzeitig Teil der Welt, und mittels einer ein-eindeutigen Beziehung  die gedanklichen oder sprachlichen Bilder mit Datenbankinhalten verknüpfen.
2.17 Was das Bild mit der Wirklichkeit gemein haben muss [...] ist seine Form der Abbildung.
Die Form der Abbildung ist also, was Bild und Wirklichkeit verbinden. Die Form der Abbildung, im besonderen die logische Form, ermöglicht eine eindeutige Zuordnung zwischen Bild und Wirklichkeit. Sie ermöglicht eine Überprüfung des Bildes mit der Wirklichkeit. Sie ist sowohl dem Bild als auch dem Sachverhalt eigen und erlaubt somit einerseits eine Verifikation oder Falsifikation eines Sachverhalts, sie erlaubt aber ebenso eine eindeutige Zuordnung des Bildes zur Wirklichkeit. Genau die gleichen Voraussetzungen werden auch bei Datenbanken gemacht. Wenn ich ein gedankliches Bild in der Datenbank wiederfinden möchte, so soll die logische Form der Datenbank, also im Prinzip die relationale Algebra, sicher stellen, dass eine eindeutige Zuordnung zwischen Datenbankinhalt - der Welt - und dem Gedanken möglich ist. Die Form der Abbildung ist einerseits durch diese logische Form aber auch durch alle anderen Formen (räumliche, zeitliche, farbliche,...), also im wesentlichen über die Wertemengen der Datentypen, festgelegt.
2.225 Ein a priori wahres Bild gibt es nicht.
Wittgenstein limitiert somit das Bild, den Gedanken, zum zweiwertigen (logischen) Baukasten, der zwar die gleichen Abbildungsformen, und somit auch die gleichen logischen Grundprinzipien aufweist wie die Wirklichkeit, jedoch erst durch Vergleich mit der Wirklichkeit verifiziert oder falsifiziert werden kann.
2.062 Aus dem Bestehen oder Nichtbestehen eines Sachverhaltes kann nicht auf das Bestehen oder Nichtbestehen eines anderen geschlossen werden.
Es gibt also im Bild selber keine Möglichkeit den Wahrheitsgehalt eines Bildes festzustellen und auch keine Möglichkeit etwas neues aus bestehenden Bilden (auch aus bereits verifizierten) z.B. mittels Deduktion zu schließen. Wichtig ist bei diesem Punkt auch noch, dass die Unmöglichkeit der Deduktion im Bild auch selbiges für die Wirklichkeit nach sich zieht. Deduktion ist auch bei der relationalen Datenbanklogik nicht möglich. Ich kann zwar über ein- und zweiwertige Operatoren Relationen weiter verknüpfen, ein neuer Inhalt wird dadurch aber nicht geschaffen. Oder anders: da die Wirklichkeit kein logisches Schließen zuläßt, kann diese Qualität auch im Bild ausgeschlossen werden. Alle Eigenschaften, oder Formen, der Welt müssen auch in unserem Bild enthalten sein und umgekehrt. Das Bild kann nicht mehr oder weniger abbilden als in der Wirklichkeit vorhanden ist. Wäre dies der Fall, dann könnte es keine ein-eindeutige Abbildbeziehung geben, und das Bild würde zu einem beliebigen Bild unter mehreren möglichen werden. Das Bild wäre nur ein Modell, eine Interpretation, der Wirklichkeit und auch die Abbildung wäre nur eine mögliche Relation unter vielen zwischen Bild und Wirklichkeit.
3.01 Die Gesamtheit der wahren Gedanken sind ein Bild der Welt.
In diesem Satz wird eine vollständige Abbildung der Welt als Möglichkeit anerkannt. Kennt man somit die Formen der Abbildung zwischen Welt und gedanklichen Bild, so müßte es auch möglich sein ein (vollständiges) und eindeutiges Bild dieser Gedanken zu schaffen, gewissermaßen eine Rücktransformation vom Bild zur Welt. Kenne ich die (logischen) Strukturen des Bildes, und somit der Welt, kann ich diese Rücktransformation nutzen um eine Datenbank anzulegen, die nicht nur ein Bild der Gedanken darstellt sondern auch, wegen der ein-eindeutigen Relation, ein eindeutiges, ja sogar das einzig mögliche, Bild oder Modell der Wirklichkeit bildet. Wenn ich nun voraussetze, dass die gesamte Wirklichkeit, bzw. die Gesamtheit der Gedanken, in dieser Datenbank abgespeichert wurde, so kann ich die gedanklichen Bilder nicht nur mehr an der, mir momentan vielleicht nicht zugänglichen, Wirklichkeit überprüfen, sondern im eindeutigen Modell der Wirklichkeit, der Datenbank. Die Datenbank wird somit zum Ersatz der Wirklichkeit. Die Datenbank kann aber auch meine Wirklichkeit erweitern, indem sie mir erlaubt auf Bilder der Wirklichkeit anderer Individuen zuzugreifen. Die Struktur oder Form der Datenbank, die ja die gleiche wie die der Welt ist, gewährleistet, dass die Abbildungsrelation von Datenbank zu gedanklichem Bild die Gleiche ist wie die Abbildungsrelation von gedanklichem Bild zur Wirklichkeit. Setzt man nun voraus, dass diese Abbildungsrelation die selbe ist, da ja die einheitliche Form der Abbildung in der Wirklichkeit, dem gedanklichen Bild und der Datenbank liegen muss, so ist eine eineindeutige Zuordnung zwischen Wirklichkeit und Datenbank möglich. Die von Wittgenstein entworfene Struktur der Welt ermöglicht erst das Konzept der perfekten Datenbank.

5.3. Sprache als Verbindung zwischen Welt und Datenbank:

Zunichte gemacht wird nun die Möglichkeit des Gleichsetzens der Welt mit der Datenbank erst dadurch, dass das gedankliche Bild nur über den Umweg der Sprache in die Datenbank gebracht werden kann. Erst "[i]m Satz drückt sich der Gedanke sinnlich wahrnehmbar aus" (3.1). Und Wittgenstein meint dazu:
3.12 [...] Im Satz ist also sein Sinn noch nicht enthalten, wohl aber die Möglichkeit, ihn auszudrücken. [...] Im Satz ist die Form seines Sinnes enthalten, aber nicht dessen Inhalt.
Man könnte überspitzt formulieren, dass zwar die Syntax des Gedanken, nicht aber dessen Semantik im Satz enthalten ist. Eine Semantik innerhalb einer Sprache ist nach Wittgenstein unmöglich. Es bedarf einer Metaebene um Satzbausteinen eine Bedeutung zuweisen zu können. Eine solche Metaebene ist in der natürlichen Sprache nicht möglich, da man sich nicht ausserhalb seiner Sprache befinden kann. Und auch bei formalen sprachlichen Systemen bezweifelt Wittgenstein die Sinnhaftigkeit der Einführung von Metaebenen, da dadurch das Problem nur mittels eines formalen Tricks weggeschoben wird. Eine endgültige Lösung stellt diese Technik, wie sie von Russel mit seiner Typtheorie (WHITEHEAD & RUSSELL 1984) eingeführt wurde, nicht, da auf jeder Metaebene das gleiche Problem der Bedeutungszuweisung  weiterbesteht, gewissermaßen nur um einer Ebene nach oben geschoben wird. Es kann also im Sinne Wittgensteins behauptet werden, dass eine formale und umfassende Semantik bei Sprachen unmöglich ist (siehe dazu auch HINTIKKA & HINTIKKA  1990).
Für Wittgenstein  kann zwar ein einzelnes Satzelement einen Gegenstand im Gedankenbild repräsentieren - diese "einfachen Zeichen" nennt Wittgenstein "Namen" -, diese Namen können aber nicht die Bedeutung ihrer selbst in sich tragen.

5.3.1. Namen und Zeichen:

3.203 Der Name bedeutet den Gegenstand. Der Gegenstand ist seine Bedeutung. [...]
3.22 Der Name vertritt im Satz den Gegenstand.
Namen sind also gewissermaßen Platzhalter, die es ermöglichen syntaktische Abhängigkeiten zwischen mehreren, verschiedenen Gegenständen im Gedankenbild in einem Satz sinnlich wahrnehmbar auszudrücken. Dabei muss aber bekannt sein, wofür dieser Platzhalter steht, welcher Gegenstand durch ihn bezeichnet wird.
3.221 Gegenstände kann ich nur nennen. Zeichen vertreten sie. Ich kann nur von ihnen sprechen, sie aussprechen kann ich nicht. Ein Satz kann nur sagen, wie ein Ding ist, nicht was es ist.
Es hilft auch nicht, den Namen durch andere Namen erklären oder definieren zu wollen.
3.26 Der Name ist durch keine Definition weiter zu zergliedern: er ist ein Urzeichen.
Die Bedeutung von Zeichen wird durch ihre Verwendung in Sätzen gezeigt:
3.262 Was in den Zeichen nicht zum Ausdruck kommt, das zeigt ihre Anwendung. Was die Zeichen verschlucken, das spricht ihre Anwendung aus.
Durch die Umwandlung des Gedankens in den Satz verlieren die Zeichen zwar nicht ihre Struktur zueinander, die semantische Bedeutung wird aber gewissermaßen "verschluckt".
3.263 Die Bedeutung von Urzeichen können durch Erläuterungen erklärt werden. Erläuterungen sind Sätze, welche die Urzeichen enthalten. Sie können also nur verstanden werden, wenn die Bedeutungen dieser Zeichen bereits bekannt sind.
Und genau dieses Dilemma kommt auch im Abstraktionsprozess zum Ausdruck, welcher in Kapitel 2 beschreibt, wie Daten in Datenbanken eingefügt, bzw. von dort abgefragt werden können. Es bedarf immer einer individuellen Interpretation der Namen, da im Satz ja nur der syntaktische Zusammenhang erhalten bleibt. Wie jemand mit Namen umgeht, welche Bedeutung er den Namen zuweist ist zwar nicht völlig willkürlich, da ja auch die Relation zwischen den Namen eine Einschränkung und Festlegung darstellt, es kann aber nicht sichergestellt werden, dass beim Abfragen von Datenbankinhalten nicht ein anderes (Namens-)Modell verwendet wird, als beim Einspeichern der Daten. Die Festschreibung einer Modelltheorie ist demnach nicht möglich. Die Interpretation ist nicht mitteilbar und nur abhängig von den Konventionen des Namensgebrauchs in einer Sprechergemeinschaft. (Für eine detaillierte Besprechung der Namensproblematik bei Wittgenstein siehe KRIPKE 1982 und 1984.)

Nach Wittgenstein gewinnt ein Name erst dadurch seine Bedeutung, dass er in einem sinnvollen Satz vorkommt. Der Sinnträger im Satz, wie auch der Satz selbst, wird von Wittgenstein als "Ausdruck" (3.31) bezeichnet. Ein solcher Ausdruck wird durch sein mögliches Vorkommen in Sätzen charakterisiert. Dadurch entsteht gewissermaßen eine Variable, die sogenannte "Satzvariable" (3.314), die in einer Klasse von möglichen Sätzen vorkommen kann, und über diese erst festgelegt wird. Hier ist kein wirklicher Unterschied zum Namen mehr zu erkennen. Auch ein Name wird ja gleichermaßen erst festgelegt. Dieser erste Schritt der Analyse führt also zu Klassen von Sätzen, die Ausdrücken oder Namen zugeordnet werden können, welche in diesen Sätzen als Satzvariablen vorkommen können und dadurch eine Bedeutung erhalten können. Wittgenstein treibt aber die Abstraktion noch weiter und entfernt auch noch die Bedeutung  aus den im Satz verbleibenden Ausdrücken. Dies führt dazu, dass eine rein syntaktische Analyse durchgeführt wird, die nicht mehr von Bedeutungen, sondern ausschließlich von der logischen Form eines Satzes abhängt.

3.33 In der logischen Syntax darf nie die Bedeutung eines Zeichens eine Rolle spielen.
Genau derselbe Abstraktionsgrad wird nun bei Datenbanken erreicht. In der Datenbank sind nur mehr logische Strukturen vorfindbar, mit bedeutungslosen Zeichen, welche nur durch ihre logische Struktur, also ihr Vorkommen in bestimmten Relationen, einer gewissen Klasse von "Sätzen" - oder besser "Ausdrücken" - zugeordnet werden kann, und durch diese Zugehörigkeit zu einer Klasse einen bestimmten Platz im logischen Gefüge der Datenbank einnehmen. Diese Position im "logischen Raum" weist den Ausdrücken eine "logische Bedeutung" zu, d.h. es legt die Ausdrücke logisch fest und ermöglicht es den Ausdrücken in einem ganz bestimmten Teil des logischen Raums mit anderen Ausdrücken in Verbindung zu treten. Das Ziel von Wittgensteins Analyseprozess ist also das gleiche wie der Abstraktionsprozess beim Einfügen von Informationen in eine Datenbank. Information und semantische Bedeutung wird auf eine syntaktische Urform, ein "logisches Urbild" (3.315) reduziert, und über dieses Urbild ein eindeutiger Platz im logischen Raum identifiziert. Jeder Ausdruck wird nicht mehr über seine Bedeutung festgelegt - da ja Bedeutung vom Gebrauch eines Ausdrucks abhängig ist und dieser einer Datenbank nicht mitgeteilt werden kann - sondern nur mehr über seine Position in einem logisch, syntaktischen Raum.
3.327 Das Zeichen bestimmt erst mit seiner logisch-syntaktischen Verwendung zusammen eine logische Form.
Diese Reduzierung auf den syntaktischen Grundgehalt ist aber nicht so einfach, da ja die Zuordnung vom gedanklichen Bild zum Zeichen willkürlich ist und als solches uneindeutig sein kann.
3.32 Das Zeichen ist das sinnlich Wahrnehmbare am Symbol.
Und diese Verknüpfung zwischen Symbol und Zeichen ist ja willkürlich. Das Zeichen kann beliebig gewählt werden und erst über die Konvention der Verwendung des Zeichens in einer Sprechergemeinschaft wird dem Zeichen als Bedeutung das Symbol zugeordnet. Bei dieser willkürlichen Zeichenauswahl kann es aber zu Mehrdeutigkeiten und Missverständnissen kommen. So kann z.B. ein Zeichen mehrerer verschiedene Symbole bezeichnen.
3.324 So entstehen leicht die fundamentalsten Verwechslungen (deren die ganze Philosophie voll ist).

5.3.2. Sätze und Sprachsyntax:

Wittgenstein sieht als Lösung des Problems den Entwurf einer neuen Zeichensprache deren "logische Grammatik der logischen Syntax gehorcht" (3.325). Und in einem gewissen Ausmaß ist auch bei Datenbanken, im besonderen bei relationalen Datenbanken, der Versuch erkennbar, dass durch Vorgabe eines logischen Grundgerüsts und Klassen von Zeichen diese Eindeutigkeit der Zuordnung von Symbol und Zeichen gewährleistet wird. Wenn man nicht aufgrund der Zeichenklassen, der ein Zeichen zugeordnet wird (möglicher Wertebereich), und der logischen Position eines Zeichens, also in welchen Relationen das Zeichen vorkommt, auf die Bedeutung des Zeichens, also auf das Symbol auf das das zeichen zeigt, das es "bezeichnet", schließen kann, dann ist die Information, die in der Datenbank abgelegt wurde verloren, oder zumindest durch seine Mehrdeutigkeit nur mehr sehr eingeschränkt nutzbar (etwa durch Beiziehung eines Experten, der entweder am Design der Datenbank beteiligt war, oder bei der Eingabe der Information mitgewirkt hat).

Diese logische Syntax muss aber als gegeben vorausgesetzt werden, und kann nicht über eine Definitionsliste oder Regelsammlung erst erklärt werden  müssen.

3.334 Die Regeln der logische Syntax müssen sich von selbst verstehen, wenn man nur weiß, wie ein jedes Zeichen bezeichnet.
Die Analogie zwischen der Bedeutungszuweisung beim Sprechen durch Verwendung der Zeichen in gewissen Sätzzusammenhängen und dem Funktionieren der logischen Syntax sind offensichtlich. Beobachtet man genau, wie Sätze und Zeichen funktionieren, so lassen sich die Regeln der logischen Syntax eindeutig ablesen, sofern es nicht durch Bedeutungsmissverständnisse auch zu Missverständnissen im Erkennen der logische Strukturen kommt.
Für Wittgenstein gibt es sowohl bei Sätzen, Symbolen, als auch bei Namen einen "wesentlichen" und einen "zufälligen" Anteil, wobei nur der wesentliche Anteil dazu beiträgt ein Ding eindeutig zu bezeichnen. Auch bei Datenbanken versucht man sich auf diese wesentlichen Anteile zu konzentrieren um Mehrgleisigkeiten zu vermeiden. Die Eindeutigkeit der Information wird in relationalen Datenbanken durch die Eindeutigkeit von Indizes und durch Constraints versucht zu bewahren. Es soll dadurch verhindert werden, dass an zwei Stellen in der Datenbank die gleiche Information abgelegt wird. Einerseits bedeutet das eine Redundanz der Information, was die Effizienz der Datenbank kompromittiert, andererseits birgt eine solche Konstruktion aber auch die Gefahr eines Widerspruchs, dann nämlich, wenn nur einer der beiden Datenbankinhalte revidiert wird und er andere nicht. besonders bei deduktiven datenbanksystemen kann dies bis zur Unbrauchbarkeit des gesamten Datenbankinhalts führen.
Wichtig ist, dass jeder Satz und damit auch alle im Satz enthaltenen Satzzeichen  einen eindeutigen Ort im logischen Raum bestimmen (3.4). Nur so kann eine rein logisch syntaktische Sprache funktionieren, wenn die semantische Bedeutung erst einmal entfernt, wenn von dieser abstrahiert wurde. Und jeder einzelne Satz besetzt nicht nur den einen ihm eindeutig zugeordneten Platz im logischen Raum, sondern er setzt den gesamten logischen Raum voraus. Durch logische Operationen (Negation, Konjunktion,...) würde sonst immer wieder ein neuer logischer Raum aufgespannt. Dieser muss aber durch Einbettung eines Satzes bereits als Möglichkeit vorhanden sein (3.42). Die logischen Operatoren im syntaktischen Gerüst entsprechen ja bei der Sprache die Möglichkeiten die der Sprecher hat einen Sachverhalt auszudrücken. Durch die Voraussetzung der Vollständigkeit ist gewährleistet, dass alles was "sinnvoll" gesagt werden kann in den logischen Raum transformiert werden kann (bzw. dessen Position im logischen Raum eindeutig bestimmt werden kann) und auch umgekehrt jede Konstruktion im logischen Raum, bzw. jeder Position in diesem, auch ein sinnvoller sprachlicher Satz entsprechen muss.
4 Der Gedanke ist der sinnvolle Satz.
Wittgenstein versucht hier ein Modell mit der Eigenschaft der Vollständigkeit zu entwerfen. Alles was syntaktisch ableitbar ist, ist auch semantisch richtig oder wahr, und alles was richtig ist ist auch ableitbar. In 4 wird die Richtung vom Satz zum Gedanken gemacht. Habe ich einen sinnvollen Satz, so existiert dazu auch ein (sinnvoller) Gedanken; da ich nur Sinnvolles denken kann, ist natürlich jeder Gedanke sinnvoll. Die umgekehrte Richtung, dass nämlich auch jedem Gedanken ein sinnvoller Satz entspricht ist wesentlich schwieriger zu zeigen und nur über den Umweg der Ausschließung (siehe unten) zu bewerkstelligen.
4.001 Die Gesamtheit der Sätze ist die Sprache.
Die Sprache wird also nicht primär über eine Grammatik und ein Wörterbuch definiert, sondern über alle möglichen Sätze. Dass sich aus dem exemplarischen Ansatz dann auch eine formale Definition gewisser Aspekte der Sprache ableiten läßt ist hier kein Widerspruch. Nur würde man nach Wittgenstein nicht von der formalen Definition allein zu einer umfassenden und ausreichenden Sprachdefinition kommen. Erst die Verwendung der Satzbausteine in allen möglichen Satzvarianten ergibt die Sprache und somit auch die Grundlage eines formalen Konzepts dieser Sprache. Da aber dieses Konzept Teil der Sprache ist und nicht als Metaebene über dieser schweben kann, wird es nie möglich sein, die menschliche Sprache mit Grundaxiomen und Ableitungsregeln, wie dies bei formalen Sprachen häufig verwendet wird, zu definieren.
4.002 [...] Es ist unmöglich die Sprachlogik aus ihr [der Umgangssprache] zu entnehmen. [...]
Jeder einzelne Satz muss in diesem Zusammenhang als Axiom gesehen werden und Ableitungsregeln sind somit nutzlos. Auch bei relationalen Datenbanken wird jeder Satz als Entität genommen und in seinem Informationsgehalt, seinen Satzbausteinen, bis zur Ausgabe (Abfrage) erhalten. Auch in einer Datenbank  gibt es keinerlei Ableitungsregeln, die es erlauben würden, von bestehenden Datenbankinhalten auf neue Informationen zu schließen. Man hat zwar die Möglichkeit bestehende Informationen umzugruppieren und in neuer Form zu präsentieren, wirklich Neues wird dadurch aber nicht erschlossen.
4.01 Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit.
Der Satz ist ein Modell der Wirklichkeit, so wie wir sie uns denken.
Wichtig ist der Abbildcharakter der Sprache. Sinnvolle Sprache ist  nicht willkürlich, sondern ist eindeutig mit der Wirklichkeit, bzw. mit den Gedanken, die wir uns von der Wirklichkeit machen (was im Prinzip ja das selbe ist) verbunden. Für Wittgenstein ist die Umgangssprache ein Teil der menschlichen Physiognomie und als solchen genauso kompliziert wie diese (4.002). Es gibt zwar theoretisch mehrere mögliche Abbildungen der Wirklichkeit, sind diese aber Abbildungen der gleichen Wirklichkeit, oder des gleichen Teils/Aspekts dieser, so gibt es auch eine Projektion nicht nur von der Wirklichkeit zur sprachlichen Abbildung, sondern auch von Abbildung zu Abbildung (4.0141). Somit ist das was alle Abbildungen verbindet die "Logik der Abbildung" (4.015).
4.021 Der Satz ist ein Bild der Wirklichkeit: Denn ich kenne die von ihm dargestellte Sachlage, wenn ich den Satz verstehe. Und den Satz verstehe ich, ohne dass mir sein Sinn erklärt wurde.
4.022 Der Satz zeigt seinen Sinn.
Der Satz zeigt, wie es sich verhält, wenn er wahr ist. Und er sagt, dass es sich so verhält.
Hat man also die Fähigkeit der Projektion von der Wirklichkeit zum Satz, die sogenannte "Logik der Abbildung", mit anderen Worten: ist man der Umgangssprache mächtig, so ist es einem auch möglich aus einem Satz zurück zur Sachlage, also zurück zur Wirklichkeit, zu gehe, die Projektion also umzukehren. Der Sinn des Satzes ist also die Beschreibung einer Sachlage und mit der Aussprache des Satzes wird behauptet, dass diese Sachlage oder der Sachverhalt auch wahr ist, dass dieser also ein bestehender Sachverhalt ist.
Dabei gibt es nach Wittgenstein "nur" eine zweiwertige Bewertungsmöglichkeit: ein Sachverhalt kann nur "wahr" oder "falsch" sein, er kann "bestehen" oder "nicht bestehen". Die Wirklichkeit wird dadurch zu einer "naturwissenschaftlichen" Wirklichkeit erklärt, in der es keine dritte Möglichkeit gibt.
4.023 Die Wirklichkeit muss durch den Satz auf ja oder nein fixiert sein. [...]
Der Satz beschreibt also die Wirklichkeit entsprechend der Projektionsmethode, der sogenannten "Logik der Abbildung". Damit werden aber nicht einfach Eigenschaften von Gegenständen beschrieben, sondern im Satz geht es vielmehr um Sachverhalte, wie sich also gewisse Dinge der Wirklichkeit  zueinander verhalten. Die logische Form der Abbildung setzt sich somit im Bild fort. Die (logische) Struktur des Satzes entspricht somit der (logischen) Struktur des Sachverhalts in der Wirklichkeit. Man kann solche Sachverhalte aus ihrer Struktur heraus verstehen, ohne den Wahrheitsgehalt des Satzes zu kennen.
4.024 [...] Man versteht ihn [den Satz], wenn man seine Bestandteile versteht.
Dieses Prinzip wird auch maßgeblich beim Tabellenprinzip der relationalen Datenbanken angewendet. Die Struktur der Satzbestandteile wird in noch stärker abstrahierter Form auf Relationen abgebildet. Füll- und Bindewörter werden entfernt, sodass nur mehr die Teile des Satzes erhalten bleiben, die es ermöglichen aus der Struktur, also den Relationen zwischen diesen "Hauptbestandteilen", den Sachverhalt erkennen zu können. Und auch bei relationalen Datenbanken gibt es "nur" ein zweiwertiges logisches Modell, das meist sogar noch einfacher aufgebaut ist: Alles was in der Datenbank abgelegt wurde wird a priori als wahr postuliert. Die Bewertung, ob ein Satz wahr oder falsch ist wird somit bereits beim Einfügen in die Datenbank getroffen. In der Datenbank gibt es somit keine Satzstrukturen, die nicht bestehende Sachverhalte beschreiben. In der idealen Datenbank, einem vollständigen Modell der Wirklichkeit, geht man sogar so weit, dass nur die Sätze, die in der Datenbank abgelegt wurden als alle wahren Sätze angenommen werden. Alles was sich nicht in der Datenbank findet ist per Definition "falsch". Die Datenbank stellt also in ihrer Idealform ein wahrhaftes und allwissendes Bild der Wirklichkeit dar, welches den Anspruch erhebt somit auch vollständig zu sein und ein eineindeutiges Modell der Wirklichkeit darzustellen.
4.026 Die Bedeutung der einfachen Zeichen (der Wörter) müssen uns erklärt werden, dass wir sie verstehen.
Mit den Sätzen aber verständigen wir uns.
Das Verständnis der einfachen Zeichen wird ebenso bei Datenbanken vorausgesetzt. Über die Struktur der Tabellen, also die Relationen, werden die Sachverhalte abgebildet. Versteht man die logische Struktur der Sprache im Allgemeinen (bzw. der Abbildung von Gedanken in die Sprache), und das tut man ja implizit sobald man der Umgangssprache mächtig ist, so versteht man auch alle anderen Sprachen der Struktur nach, solange sie auf der gleichen Logik der Abbildung beruhen. Die Relationen in einer Datenbank sind somit ebenso ein logisches Bild der Sachlage wie der umgangssprachliche Satz. Die logische Form der Abbildung verbindet diese unterschiedlichen Abbildungsmethoden.
4.0311 Ein Name steht für ein Ding, ein anderer für ein anderes Ding und untereinander sind sie verbunden, so stellt das Ganze - wie ein lebendes Bild - den Sachverhalt vor.
Die Bedeutung der "Namen" muss sowohl in der Umgangssprache, wie auch in Datenbanken als bekannt vorausgesetzt werden. Die logische Struktur kann aber als bekannt angenommen werden, sobald jemand einer Sprache mächtig ist.
4.0312 Die Möglichkeit des Satzes beruht auf dem Prinzip der Vertretung von Gegenständen durch Zeichen.
Mein Grundgedanke ist, dass die "logischen Konstanten" nicht vertreten. Dass sich die Logik der Tatsachen nicht vertreten läßt.
Die "Namen" können somit auch in der Datenbank durch (beliebige) Zeichenketten, solange die Bezeichnungsaufgabe des Namens nicht verloren geht.. Die "logischen Konstanten", die die logische Grundstruktur des Satzes ausmachen, werden aber durch die Relationen bewahrt; die Logik der Abbildung ist also die gleiche zwischen Wirklichkeit und Satz, Wirklichkeit und Datenbankrelation und Satz und Datenbankrelation.
4.04 Am Satz muss gerade soviel zu unterscheiden sein, als an der Sachlage die er darstellt. Die beiden müssen die gleiche logische (mathematische) Mannigfaltigkeit besitzen. [...]
Die logische Mannigfaltigkeit ist somit die Grenze der möglichen Abstraktion vom Satz zur Datenbankrelation. Wichtig ist hierbei außerdem, dass die logische Form und somit ebenso die "logische Mannigfaltigkeit" nicht als solche abgebildet werden kann, sondern in analoger Form, als Struktur, im Abbild enthalten bleiben muss. Struktur ohne Inhalt ist ebenso sinnlos wie Inhalt ohne logische Struktur. Die logische Struktur, die mittels logischer Operatoren modifiziert werden kann, muss ebenso ein Abbild der Wirklichkeit sein, wie auch die Namen ein Ding der Wirklichkeit bezeichnen müssen. Beim Einsatz logischer Operatoren  wird zwar keine andere Wirklichkeit dargestellt, es wird über sie jedoch der Sinn einer Aussage beeinflusst.
4.0621 [...] Die Sätze "p" und "~p" haben entgegengesetzten Sinn, aber es entspricht ihnen eine und dieselbe Wirklichkeit.

5.3.3. Philosophie als Sprachkritik:

Wittgenstein beschreibt im Absatz 4.063 ein Gleichnis zur Bestimmung von Wahrheitswerten, wobei er das Bestimmen von schwarzen Punkten auf weißem Grund mit der Festlegung von "wahr" und "falsch" gleichsetzt.
4.063 [...] Der Punkt, an dem das Gleichnis hinkt, ist nur der: Wir können auf einen Punkt des Papiers zeigen, auch ohne zu wissen, was weiß und schwarz ist; einem Satz ohne Sinn entspricht aber gar nichts [...].
Wittgenstein verweist mit diesem Satz darauf, dass jede Sprache als Modell der Wirklichkeit gewisse Qualitäten dieser Wirklichkeit vermissen wird. Jede Sprache ist eben nur Abbild gewisser Formen (der logischen, räumlichen,...) der Wirklichkeit und als solche beschränkt. Ein Modell bleibt eben nur Modell und ist nicht mehr weiter interaktiv erfahrbar; nur die Wirklichkeit bietet diese Möglichkeit. Und in diesem Zusammenhang muss auch die Konzeption eines Datenbankmodells gesehen werden. Es werden die Formen oder Aspekte der Wirklichkeit abgebildet, die für eine bestimmte Problemstellung am vorteilhaftesten scheint. Muss man bemerken, dass gewisse Formen fehlen und möchte man diese Information dann hinzufügen hilft es bei relationalen Datenbanken nicht die in der Datenbank vorhandene Wirklichkeit z.B. mit (deduktiven) Ableitungsmethoden zu manipulieren (außer es handelt sich um einen bekannten, funktionalen Zusammenhang mit einem bestehenden Element, was aber nach Wittgenstein immer nur eine vereinfachte Sicht der Wirklichkeit darstellen kann). Man muss neuerlich die Wirklichkeit untersuchen um die entsprechenden Informationen neu in die Datenbank abbilden zu können.
4.112 Der Zweck der Philosophie ist die logische Klärung der Gedanken. [...]
Die Philosophie soll die Gedanken, die sonst, trübe und verschwommen sind, klar machen und scharf abgrenzen.
Und genauso kann auch der Datenbankdesigner bei der Problemlösung helfen, indem er ein formales, logisches System zur Verfügung stellt mit Hilfe dessen Problembeschreibungen eindeutig vorgenommen werden können. Unter der Voraussetzung, dass das logische System der Datenbank für die Problembeschreibung ausreichend komplex und vollständig ist, lassen sich damit Fehler in der Problembeschreibung aufdecken. Manches Problem stellt sich wesentlich klarer und einfacher dar sobald es in einer der Datenbank angemessenen Form formuliert wurde, da unnötige Redundanzen und unwichtiges oder unlogisches Beiwerk entfernt werden konnte. Es kann aber natürlich auch passieren, dass ein ganz anderes Problem als ursprünglich beabsichtigt in der Datenbank abgebildet wurde, da es im Zuge der Problemanalyse zu Missverständnissen gekommen ist. Der selbe Effekt kann aber bei der Umgangssprache und bei der philosophischen Analyse vorkommen. Bilder der Wirklichkeit sind eben nur Bilder, egal ob es sich um umgangssprachliche Sätze oder um Datenbankrelationen handelt. Das Problem dabei ist aber nicht, dass ich die Probleme nicht entsprechend meinen Vorstellungen ausdrücken kann, sondern dass ich meine Problembeschreibung nicht unmissverständlich einem Anderen mitteilen kann. Die philosophische Analyse bzw. die Datenmodellanalyse des Datenbankprogrammierers soll lediglich dazu dienen die Problembeschreibung in ein vorgegebenes logisches System zu betten, welches logische Ungereimtheiten und Fehler auszuschließen hilft. Bei konkreten Datenbanken kann es dann natürlich auch vorkommen, dass sich gewisse Sachverhalte nicht richtig abbilden lassen, da z.B. gewisse Datentypen (noch) nicht implementiert wurden. Eine ideale Datenbank hätte aber solche Unzulänglichkeiten nicht und würde eine vollständige Formulierung aller sinnvollen Sätze (also aller möglicher Gedanken), und nur dieser, ermöglichen.
4.114 Sie [die Philosophie] soll das Denkbare abgrenzen und damit das Undenkbare.
Sie soll das Undenkbare von innen durch das Denkbare begrenzen.
4.115 Sie wird das Unsagbare bedeuten, indem sie das Sagbare klar darstellt.
Ähnlich wie die Philosophie soll auch eine Datenbank nur das zulassen, was eindeutig in ihr Schema der Welt passt. Alles was ich in der Datenbank abspeichern kann erfüllt automatisch den Anspruch einer klaren und eindeutigen Beschreibung der Wirklichkeit im Sinne des Datenbankmodells. Alles was ich nicht abspeichern kann ist entweder unklar also mißverständlich formuliert, oder behandelt Dinge, die sich nicht in der Datenbank abbilden lassen. Diese Dinge sind dann automatisch kein Teil der möglichen Datenbankwelt, wie bei Wittgenstein z.B. metaphysische Themen mit Sprache nicht ausgedrückt werden können.

5.4. Die logische Form:

4.121 [...] Was sich in der Sprache ausdrückt, können wir nicht durch sie ausdrücken.
Der Satz zeigt die logische Form der Wirklichkeit.
Er weist sie auf.
Diese logische Form muss also in der Datenbank erhalten werden. Sie kann eben nicht durch beschreibende Sätze zu den abgespeicherten Daten hinzugenommen werden. Sie muss in analoger Form in der Datenbank abgebildet werden. Diese logische Form bestimmt die Konstruktion der Datenbankrelationen, ist also maßgeblich für die Struktur des Datenbankmodells verantwortlich. Im beschreibenden Satz findet sich eine möglichst einfache (logische) Struktur, die nach Abstraktion von Inhalten in Relationen nachgebildet werden muss. Nach Wittgenstein wird die Struktur der Welt, also der Gedanken im Satz abgebildet. Bildet man diese Struktur in den Datenbankrelationen ab, so hat man bereits ein logisches Grundgerüst der Welt, in welches Sätze eingefügt werden, wobei dieses Einfügen auch als Test gesehen werden kann; als Test nämlich, ob ein Satz etwas in der Wirklichkeit abbildet, also auch im logischen Grundgerüst der Datenbank seinen Platz findet, oder ob er versucht Dinge ausserhalb der Welt zu beschreiben, somit also auch nicht in das Schema der Datenbank passt.
4.1211 [...] Wenn zwei Sätze einander widersprechen, so zeigt dies ihre Struktur; ebenso, wenn einer aus dem anderen folgt. Usw.
Dieser Aspekt des logischen Grundgerüsts wird in einer relationalen Datenbank nur über den Umweg von unären bzw. primären Indizes oder Kontingenzprüfungsregeln gewährleistet. Ohne diese Hilfsmittel wäre es sonst sehr wohl möglich sich widersprechende Tatsachen in einer Relation zu finden. Um solche Konstrukte aufstellen zu können muss aber von der Struktur der möglichen Sätze, also somit von der Struktur der Relation auf widersprüchliche Strukturen gefolgert werden. Wirklich berücksichtigt wird diese Satzeigenschaft erst in deduktiven Datenbanken, wo eben das logische Grundgerüst der Datenbank Widersprüche ausschließt. Wird dies nicht berücksichtigt, so kann die gesamte deduktive Datenbank unbrauchbar werden.
Folgerungen in Sätzen werden ohne Berücksichtigung der Abhängigkeiten in relationalen Datenbanken abgebildet. Der Aspekt der Folgerung ist dabei von keiner Wichtigkeit und stellt nur eine mögliche Form der Beschreibung der Wirklichkeit dar. Da es sich ja um keinen Kausalnexus handelt, kann die Folgerungsbeziehung ja auch nicht verwendet werden um etwas zusätzliches oder neues über die Wirklichkeit zu finden. Es kann damit im besten Fall eine zeitliche, räumliche oder andere Abfolge bzw. ein anders geartetes Verhältnis zwischen Sachverhalten festgestellt werde, welches dann natürlich sehr wohl mittels Relationen abgebildet werden kann.
Bei deduktiven Datenbanken werden logische Schlussregeln bewusst dazu verwendet um neues Wissen zu erschließen. Diese Form des Schlusses wäre aber nach Wittgenstein unzulässig, da ja eine Folgerungsbeziehung erst aus der Struktur des konkreten Satzes erkannt werden kann und nicht allgemein auf eine Klasse von Sätzen übertragbar ist.
4.1212 Was gezeigt werden kann, kann nicht gesagt werden.
Die logische Struktur des Satzes kann aber nicht über eine weitere Beschreibung mitgeteilt werden, sondern sie ist dem Satz immanent und wird durch den Satz gezeigt, aber nicht ausgesagt. Über die logische Struktur des Satzes wird ein Aspekt der Wirklichkeit gezeigt, der eigentlich ausserhalb dieser liegt. Die logische Struktur der Wirklichkeit ist ebenso ausserhalb der beschreibbaren und denkbaren Möglichkeit des Menschen wie die logische Struktur des Satzes ausserhalb der Möglichkeit der Beschreibung in dieser Sprache liegen muss.
4.122 Wir können in gewissem Sinne von formalen Eigenschaften der Gegenstände und Sachverhalte bzw. von Eigenschaften der Struktur der Tatsachen reden und in demselben Sinne von formalen Relationen und Relationen von Strukturen. [...]
Das Bestehen solcher interner Eigenschaften und Relationen kann aber nicht durch Sätze behauptet werden, sondern es zeigt sich in den Sätzen, welche jene Sachverhalte darstellen [...].
Es gibt demnach also ein logisches Grundgerüst in der Welt, welches seine Entsprechung in der Sprache findet, welches aber weder durch Gedanken, noch durch sprachliche Beschreibungen gefasst werden kann. Ähnlich steht es um das Grundgerüst der relationalen Logik bei relationalen Datenbanken. Es wird zwar nirgends explizit in der Datenbank abgebildet, ist somit auch nicht abrufbar oder für den Benutzer direkt zugreifbar, es ist aber über die möglichen Operationen, die man mit der Datenbank durchführen kann ständig präsent. Bei der relationalen Logik handelt es sich also ebenso um eine der Datenbank immanente, also interne Eigenschaft, die zwar benötigt wird um Sätze sinnvoll in der Datenbank abbilden und abrufen zu können, sie ist aber nicht Teil des sogenannten Datenbankinhalts. Geht man nun davon aus, dass die Datenbank eine (nahezu) perfekte Abbildung der Wirklichkeit darstellen soll, so muss das von Wittgenstein postulierte logische Grundgerüst der Wirklichkeit in der relationalen Algebra der Datenbanken seine Entsprechung finden. Beim Weg von der Wirklichkeit zur Sprache und weiter zur Datenbank darf diese interne Eigenschaft nicht verlorengehen. Stärker formuliert: die Datenbank stellt eine Möglichkeit dar bei umgangssprachlichen Sätzen zu überprüfen, ob diese dem logischen Grundgerüst der Wirklichkeit noch entsprechen, ob es sich also um sinnvolle Sätze handelt welche sich in die Datenbank einfügen lassen, oder ob es sich um sinnlose Sätze handelt, welche nicht in der Datenbank abgespeichert werden können.
4.123 Eine Eigenschaft ist intern, wenn es undenkbar ist, dass ihr Gegenstand sie nicht besitzt. [...]
Diese internen Eigenschaften von Gegenständen sind somit nicht willkürlich sondern notwendig mit diesen verknüpft. Diese dem Gegenstand immanenten Eigenschaften müssen somit auch in der Struktur der Datenbank abgebildet werden. Über entsprechende Attribute und zugehörige Wertebereiche lassen sich so die dem Gegenstand wesentlichen internen Eigenschaften als notwendige Attribute, also solche die nicht ohne Wert sein dürfen, nachbilden. Besonders klar wird dies bei Objektdatenbanken, wo diese Eigenschaften nicht nur mit einer entsprechenden Relation verknüpft sind, sondern im Objekt, als Abbild des Gegenstandes, selbst, gewissermaßen dem Objekt immanent, zu finden sind. Über diese internen Eigenschaften wird das Objekt erst zu dem Objekt das es ist; ohne solche internen Attribute wäre nur ein leerer Name ohne jegliche Eigenschaften und Charakteristika. Das Ziel dabei ist, das Objekt über diese internen Eigenschaften eindeutig festzulegen, sodass sein Name kein notwendiger Bedeutungsträger mehr ist (eher nur mehr eine Indizierung gleichartiger Objekte).
4.124 Das Bestehen einer internen Eigenschaft einer möglichen Sachlage wird nicht durch einen Satz ausgedrückt, sondern es drückt sich in dem sie darstellenden Satz, durch eine interne Eigenschaft dieses Satzes aus. [...]
Die internen Eigenschaften von Sachlagen sind ebenso nicht willkürlich sondern  notwendig mit den entsprechenden Sachlagen, bzw. Sätzen verknüpft. Nur mittels dieses Postulats lassen sich in einer relationalen Datenbank Strukturen von Sätzen eindeutig in Relationen abbilden, die auch bei der Datenbankabfrage wieder die Bildung sinnvolle Satzfragmente gewährleisten. Ohne dieser notwendigen Strukturen könnte nur ein einziger Benutzer Daten einspeichern und wieder abrufen, da ja damit dann die dem Satz immanente logische Struktur und die dem Gegenstand immanenten Eigenschaften in einer persönlichen Auswahl und Repräsentation abgebildet werden würde, welche beim Datenbankabruf eine ebenso willkürliche Form ergeben würde, welche mit den Ausgangssätzen nur mehr die Eigenschaften und Strukturen teilen würde, die dieser besondere Benutzer als wesentlich angesehen hat.
4.125 Das Bestehen einer internen Relation zwischen möglichen Sachlagen drückt sich sprachlich durch eine interne Relation zwischen den sie darstellenden Sätzen aus.
Analog dazu kann man auch in relationalen Datenbank mittels den Operatoren der relationalen Algebra (siehe Kapitel 2.3) auf Sätze mit entsprechenden (logischen Strukturen), die durch jene Relationen in denen sie abgebildet wurden dargestellt werden, anwenden. Dies stellt dann eine Verknüpfung von Relationen dar, die ausschließlich aufgrund ihrer formalen Struktur durchgeführt wird. Solche Verknüpfungen haben aber in Folge der formalen Operationen sehr wohl als Ergebnis ein inhaltlich sinnvolles Satzfragment. Die internen logischen Eigenschaften der Sätze erlauben also gewissermaßen mittels logischer Operationen Strukturen der Wirklichkeit nachzuahmen um so über zusätzliche interne Relationen zwischen bereits bestehenden Relationen neue Relationen zu bilden, die nun aufgrund des Postulats der analogen internen logischen Strukturen bei Wirklichkeit, Sprache und Datenbank, eine Entsprechung in der Sprache und auch in der Wirklichkeit haben müssen.
4.128 Die logischen Formen sind zahllos. [...]
Es läßt sich nach Wittgenstein also nicht ein einfaches logisches Grundgerüst abstrahieren, in dem ich alle möglichen logischen Formen der Wirklichkeit bzw. der Sprache repräsentieren kann. Es gibt nicht so etwas wie einen axiomatischen Ansatz für die Wirklichkeit analog der Aussagen- oder Prädikatenlogik. Die (logischen) Formen der Wirklichkeit sind eben zahllos und immer wieder unterschiedlich. Natürlich stellt auch ein relationales Datenbanksystem hier eine Beschränkung dar. Über die Möglichkeit der frei definierbaren Relationen (also der Tabellen) und Attribute (inkl. der sie manipulierenden Operatoren) kommt man dieser Vielfalt allerdings wesentlich näher als zum Beispiel durch eine deduktive Datenbank, wo ich man im Prinzip auf die einzige logische Form der Horn Klausen beschränkt bleibt. Besonders beim Ansatz der Objekt-Relationalen Datenbanken bekommt man ein Grundgerüst, das eine weitgehende Flexibilität des Grundgerüsts gewährleistet und somit eine nahezu perfekte Abbildung der umgangssprachlichen Sätze ermöglicht, ohne der Notwendigkeit allzu grosser Abstraktion.

5.5. Elementarsätze:

4.2 Der einfachste Satz, der Elementarsatz, behauptet das Bestehen eines Sachverhaltes.
4.211 Ein Zeichen des Elementarsatzes ist es, dass kein Elementarsatz mit ihm in Widerspruch stehen kann.
4.22 Der Elementarsatz besteht aus Namen. Er ist ein Zusammenhang, eine Verkettung von Namen.
Es gibt also nach Wittgenstein einen "kleinsten gemeinsamen Nenner" der Sätze. Ein Satz also der vollständig einen Sachverhalt beschreibt, ohne unnötiges Beiwerk, ohne zusätzliche Informationen, die nichts mit dem Sachverhalt zu tun hat. Was würde diesen Elementarsätzen in einer relationalen Datenbank entsprechen? Es könnte sich z.B. dabei um Basisrelationen handeln, Relationen also, die mit keinen weiteren Relationen der Datenbank über logische Operationen (also z.B. Joins; siehe Kapitel 2.3) verbunden sind und mittels "Normalisierung" hinsichtlich Redundanz und Eindeutigkeit optimiert wurden (siehe dazu Kapitel 2.4). Mit diesem Grundbedingungen können alle drei obigen Forderungen erfüllt werden: es wird das Bestehen eines Sachverhalts behauptet (es gibt per Definition nur Abbilder bestehender Sachverhalte in der Datenbank), es kann kein anderes Element in dieser Basisrelation in Widerspruch mit einem anderen stehen (die Normalisierung und die daraus folgernden unären und primären Indizes sowie Konsistenzprüfregeln stellen dies sicher) und jedes Element der Relation ist im Prinzip eine reine Verkettung von Namen. Besonders deutlich wird diese Analogie wieder bei Objekt-Relationalen Datenbanken, wo in Relationen ausschließlich Objekte verknüpft werden, die ja über einen Namen (und die internen Eigenschaften) eindeutig mit Objekten der Wirklichkeit, also Gegenständen, in Relation gebracht werden können.
4.221 Es ist offenbar, dass wir bei der Analyse der Sätze auf Elementarsätze kommen müssen, die aus Namen in unmittelbarer Verbindung bestehen. [...]
Ein sehr ähnlicher Vorsatz wird auch von Datenbankexperten postuliert, um in Datenbankinhalten missverständliche Widersprüche und Mehrdeutigkeiten, unnötige Redundanzen und überflüssige Einträge zu verhindern. Die Bekannteste Methode dabei, besonders was relationale Datenbanken anlangt ist die Normalisierung (siehe Kapitel 2.4). Dabei wird in mehreren Schritten komplexe Relationen auf sogenannte Basisrelationen transformiert.
Die Methode der semantischen Analyse (z.B. Entity-Relationship Analyse, siehe oben) setzt noch einen Schritt früher an, nämlich bereits bei der natürlichsprachigen Beschreibung des Sachverhalts, hat aber wie auch die Normalisierung das Ziel einer eindeutigen, unmissverständlichen und so knapp als möglichen Beschreibung des Sachverhalts. Dabei werden in erster Linie die für den Sachverhalt relevanten Namen (Entities) identifiziert und die sie verbindenden Relationen (Relationship). Die Relationen können dann als Datenbankrelationen nachgebildet werden (also gewissermaßen das logische Grundgerüst), in denen man die Namen dann eintragen kann. Mittels Normalisierung kann dann noch dieses logische Grundgerüst weiter optimiert werden. Würde man diese Methoden auf die Spitze treiben so würden wahrscheinlich nur mehr zwei Relationen übrig bleiben. In der ersten würde jedem Namen eine eindeutige Laufnummer zugeordnet und in der zweiten würde festgehalten werden, welche Gegenstände mit welchen anderen Gegenständen verknüpft sind. Über Verkettung der Elemente dieser Relation könnte man mit einem solchen Modell natürlich auch komplexere Relationen als reine Tupel-Beziehungen abbilden.
4.25 Ist der Elementarsatz wahr, so besteht der Sachverhalt; ist der Elementarsatz falsch, so besteht der Sachverhalt nicht.
4.26 Die Angabe aller wahren Elementarsätze beschreibt die Welt vollständig. [...]
In einer Datenbank werden per Definition nur wahre Sätze, also bestehende Sachverhalte abgebildet. Wäre es möglich, alle wahren Sätze in eine Datenbank einzugeben, so würde auch eine Datenbank ein vollständiges Modell der Wirklichkeit (nach Wittgenstein), also der Welt, ergeben. Die Reduzierung der Sätze auf Elementarsätze würde nur unnötige Redundanzen ausmerzen.
4.41 Die Wahrheitsmöglichkeiten der Elementarsätze sind die Bedingungen der Wahrheit und Falschheit der Sätze.
Nach Wittgenstein kann mittels der logisch semantischen Bewertung der Elementarsätze auf die logisch semantische Bewertung komplexerer Sätze geschlossen werden. Genauso wie ich die komplexeren Sätze zuvor auf Elementarsatzniveau analysiert habe kann ich nun, gewissermaßen in die andere Richtung, vom Wahrheitsgehalt der Elementarsätze auf den Wahrheitsgehalt komplexerer Sätze schließen. Nach Wittgenstein sind diese komplexeren Sätze logische Verknüpfungen der Elementarsätze, was dazu führt, dass deren Wahrheitsgehalt über logische Verknüpfung der Wahrheitsgehalte der Elementarsätze berechnet werden kann. Wittgenstein führt zur Durchführung dieser Methode im Tractatus die Wahrheitstafeln ein.
Legt man diesen Ansatz auf Datenbanken um kommt man zu folgenden Modell: Es müsste sich um eine voll normalisierte Datenbank nach obigen Modell handeln, in der aber nicht nur die wahren Elementarsätze sondern alle möglichen abgelegt werden. Das heißt, dass es eine Element in der Verknüpfungsrelation von jedem Namen zu jedem anderen Namen gibt und zusätzlich ein Attribut mit welchem festgelegt wird, ob eine Beziehung besteht oder nicht, ob also diese Elementarverknüpfung, und der damit abgebildete Sachverhalt besteht oder nicht.
4.466 Einer bestimmten logischen Verbindung von Zeichen entspricht eine bestimmte logische Verbindung ihrer Bedeutungen [...].
Wichtig dabei ist, dass dieses logische Grundgerüst in der Datenbank, oder bei Wittgenstein das logische Gerüst der Sätze, nicht ein willkürlich eingeführtes Hilfsmittel darstellt, das zur mechanischen Bestimmung von Wahrheitsgehalten dient, sondern dass dieses Logische Gerüst auch auf der Ebene der Bedeutungen und in weitere Folge auch auf der Ebene der Gedanken, also auch der Welt, besteht. Nach Wittgenstein handelt es sich um das logisch-metaphysische Grundgerüst der Welt welches in der logisch-semantischen Analyse der Elementarsätze mittels der Wahrheitstafeln seine Entsprechung findet. Die Gegenstände sind auch in der Welt so logisch verknüpft, wie dies die Namen der Gegenstände in Sätzen, und vielleicht auch die Zeichen in den Relationen einer Datenbank sind. Die Bedeutung der Namen kann nicht eindeutig in der Datenbank abgelegt werden. Dieser semantische Gehalt geht verloren. Was aber abgelegt werden kann ist die (logische) Relation zwischen den Namen. Diese kann aber nicht beschreibend in Relationen abgebildet werden, sonder nur in analoger Form, nämlich über die logische Struktur der Datenbankrelationen. Datenbankrelationen erlauben mir also, das logische Grundgerüst der Welt nachzubauen um darin dann Namen (deren Bedeutung ja Gegenstände dieser Welt sind) einzubetten und logische Verknüpfungen zwischen Namen (denen ebensolche logische Verknüpfungen zwischen den Gegenständen in der Welt entsprechen) aufzuzeigen.
4.5 [...] Dass es eine allgemeine Satzform gibt, wird dadurch bewiesen, dass es keine Satz gibt, dessen Form man nicht hätte voraussehen (d.h. konstruieren) können. [...]
Beim Modell der Datenbank wird diese Aussage augenscheinlich, da eine allumfassende Datenbank als vollständiges Modell der Welt auch den Anspruch hat, alle für eine solche Abbildung notwendigen Datenbankrelationen zu enthalten. Bereits bevor alle Elemente der Relationen eingegeben werden ist im Grundgerüst der Relationen bereits festgelegt, welche Sätze (oder Satzfragmente) in der Datenbank abgelegt werden können. Je mehr noch kann über die Wertebereiche aller Attribute auf alle möglichen Datenbankeinträge geschlossen werden, somit also alle möglichen Sätze von vornherein konstruiert werden.
4.52 Die Sätze sind alles, was aus der Gesamtheit aller Elementarsätze folgt [...].
Hat man seine Datenbank optimiert und z.B. mittels Normalisierung auf das einfachste mögliche Grundschema gebracht, so erlauben die logischen Operatoren der relationalen Algebra durch Verknüpfung mit den Basisrelationen die Konstruktion komplexerer Relationen. Bei relationalen Datenbanken wird dabei aber kein neuer Inhalt, also kein Bild eines bisher noch nicht in der Datenbank abgebildeten Sachverhalts entstehen. Es kann ausschließlich zu einer Variante bereits bestehender Beschreibungen kommen. Aller Informationsgehalt ist bereits in den Basisrelationen enthalten. Die neuen Relationen sagen dem Inhalt nach das gleiche aus wie die Basisrelationen. Die Sachverhalte werden bereits in diesen vollständig beschrieben.
Anders verhält es sich dann bei den deduktiven Datenbanken, wo mittel logischen Schlussregeln auf neue Inhalte geschlossen werden kann. Bein relationalen Modell aber gibt es eben nur Relationen die in das logische Gerüst der relationalen Algebra eingebettet sind. So wie die Sätze die Welt beschreiben, beschreiben die Relationen die Sätze und Sätze lassen sich auf Elementarsätze reduzieren. Würde also aus der Gesamtheit der Sätze noch etwas anderes folgen als alle möglichen Sätze, so würde dieses Neue etwas Beschreiben was ausserhalb der Welt liegen müßte. Da man aber per Definition die Gesamtheit der Sätze bereits eine komplette Weltbeschreibung darstellen, so ist ein zusätzliches Folgerungsergebnis nicht möglich.
5. Der Satz ist eine Wahrheitsfunktion der Elementarsätze.
5.01 Die Elementarsätze sind die Wahrheitsargumente des Satzes.
Wie bereits in obigen Datenbankmodell beschrieben lassen sich von den Wahrheitsgehalten der Basisrelation auf den Wahrheitsgehalt komplexerer Zusammenhänge folgern. Man könnte die Basisrelation auch als mehrdimensionale Matrix sehen, die genau einen Wahrheitswert zwischen zwei beliebigen Namen besitzt. Hat man dann alle Namen mit allen Wahrheitswerten, so lassen sich alle möglichen Relationen mittels der relationalen Operatoren konstruieren und somit auch auf den Wahrheitswert der dadurch entstehenden komplexeren Relationen schließen. Da sich alle Sätze auf Elementarsätze reduzieren lassen sind somit auch alle Sätze logisch-semantisch bewertbar. So wie jeder Elementarsatz einen eindeutigen Wahrheitswert besitz, läßt sich auch jedem beliebigen Satz ein eindeutiger Wahrheitswert zuordnen. Ein solches logisch-semantische Datenbankmodell würde es also erlauben das Bestehen und Nichtbestehen von Sachverhalten aus der Datenbank ablesen zu können.
5.13 Dass die Wahrheit eines Satzes aus der Wahrheit anderer Sätze folgt, ersehen wir aus der Struktur der Sätze.
Wie bereits oben beschrieben ist die Struktur von Sätzen für Wittgenstein keine willkürliche Eigenschaft, sondern ein Bestandteil der Welt. Die logische Struktur der Sätze hat seine Entsprechung in der logischen Beziehung der Gegenstände in der Welt. Diese Struktur läßt sich an den Sätzen erkennen, wenn auch nicht beschreiben. Bildet man diese Struktur analog z.B. in einer Datenbank ab, so hat man auch die Möglichkeit die logischen Strukturen so zu verwenden, wie die Strukturen der Wirklichkeit. Es lassen sich somit die gleichen Analysen und Bewertungsmechanismen anwenden, die man auch in der Wirklichkeit und in Sätzen über diese Wirklichkeit verwenden kann.

5.6. Die Unmöglichkeit kausaler Beziehungen:

5.134 Aus einem Elementarsatz läßt sich kein anderer folgern.
5.135 Auf keine Weise kann aus dem Bestehen irgendeiner Sachlage auf das Bestehen einer, von ihr gänzlich verschiedenen Sachlage geschlossen werden.
Ein Elementarsatz beschreibt einen abgeschlossenen und einfachen Sachverhalt, im Prinzip das Verhältnis von (zwei) Namen. Per Definition müssen diese einfachen Sachverhalte voneinander unabhängig sein, sonst würden sich ja nicht nur die bestehenden Elementarsätze analysieren lassen, sondern auch noch weitere, die das Verhältnis der einfachen Sachverhalte untereinander beschreiben würden. Analog stellt die Normalisierung in relationalen Datenbanken sicher, dass jede Relation unabhängig von allen anderen Relationen ist. Nur so können Redundanzen vermieden werden und die Konsistenz der Datenbank auf lange Sicht sicher gestellt werden.
Aber ebenso wenig kann natürlich von einem einfachen Sachverhalt auf einen anderen Sachverhalt geschlossen werden. Da ja die logische Struktur der Sprache der logischen Struktur der Welt entspricht, so würde die Möglichkeit des Schließens von einem Sachverhalt auf einen anderen, dieses Schließen auch bei den Elementarsätzen automatisch gewährleisten. In den Sätzen und auch in der Datenbank drückt sich nur das aus was auch in der Welt zu finden ist, und nimmt man an, dass dieses Weltmodell ein logisch vollständiges ist, so kann auch gefolgert werden, dass zwar alles was im Modell an (logischer) Struktur vorhanden ist auch in der Welt zu finden ist, aber auch nicht mehr.
5.1361 Die Ereignisse der Zukunft können wir nicht aus den gegenwärtigen erschließen.
Der Glaube an den Kausalnexus ist der Aberglaube.
Das Postulat der Unabhängigkeit der Elementarsätze schließt, ein Folgern auf zukünftige Sachverhalte aus. Würde es eine Regel oder ein Gesetz geben, mittels dessen kausale Zusammenhänge ausgedrückt werden, so müsste dieses Gesetz als Satz ausdrückbar sein. Dieser Satz wäre dann aber mit allen anderen Sätze verknüpft, die Sachverhalte beschreiben, auf die das Gesetz angewendet werden könnte. Der Elementarsatz der das Gesetz repräsentiert und die anderen Elementarsätze wären somit nicht unabhängig voneinander. Genau in das gleiche Dilemma würde man auch bei der Normalisierung von Datenbankrelationen laufen, gäbe es eine Relation, die von bestehenden Relationen auf neue schließen lassen würde. Man kann natürlich den zeitlichen Ablauf von Sachverhalten in einer Datenbank abbilden, indem ich Elemente zu unterschiedlichen Zeitpunkten, mit der Angabe wann dieser Sachverhalt gültig war, abspeichere. Und man kann dann auch mittels statistischer Analysen die Wahrscheinlichkeit des neuerlichen Auftretens einer solchen Abfolge von Sachverhalten  berechnen. Dies kommt aber nicht einem Gesetz gleich und sagt eigentlich auch nichts über das zukünftige Eintreten eines solchen Ereignisses aus, sondern stellt lediglich einen künstlichen Konnex zwischen bereits vergangenen Sachverhalten her. Im Normalfall stellt eine Datenbank ein Modell der gegenwärtigen Welt dar und muss auch entsprechend gewartet und am letzen Stand gehalten werden.
5.2 Die Strukturen der Sätze stehen in internen Beziehungen zueinander.
5.21 Wir können diese internen Beziehungen dadurch in unserer Ausdrucksweise hervorheben, dass wir einen Satz als Resultat einer Operation darstellen, die ihn aus anderen Sätzen [...] hervorbringt.
5.23 Die Operation ist das, was mit dem einen Satz geschehen muss, um aus ihm den anderen zu machen.
In Datenbanken gibt es dazu die Datenbankoperatoren, bei relationalen Datenbanken eben die der relationalen Algebra. Aus Relationen lassen sich durch Verknüpfung mit den relationalen Operatoren neue Relationen, welche somit auch neue Sätze repräsentieren, bilden.

5.7. Sprachlogik:

5.47 [...D]as, was alle Sätze, ihrer Natur nach, mit einander verbindet [...] ist die allgemeine Satzform.
5.471 Die allgemeine Satzform ist das Wesen des Satzes.
5.4711 Das Wesen des Satzes angeben, heißt, das Wesen aller Beschreibungen angeben, also das Wesen der Welt.
Bei relationalen Datenbanken entspräche dieser allgemeinen Satzform das Konzept der Relation. Egal ob es sich dabei um Klassen von Tupeln oder n-Tupeln (die sich als Relationen von Tupeln darstellen lassen) handelt, so stellt dieses sehr einfache Modell das Grundgerüst einer relationalen Datenbank dar. Jede Relation in einer relationalen Datenbank läßt sich auf die Verknüpfung zweier Zeichen(ketten) reduzieren. Das Wesen einer jeden Beschreibung in einer Datenbank beruht somit auf der Verknüpfung zweier Namen. Da sich eine Datenbank als Modell der Welt versteht, so müsste nach Wittgenstein die "Relation" zumindest einen Aspekt des wesens der Satzbeschreibungen und somit des Wesens der Welt darstellen. Die in den Datenbankrelationen abgespeicherten Fragmentsätze sind ja Abstraktionen von umgangssprachlichen Sätzen und als solche nicht völlig unabhängig von diesen. Da normaler Weise aus den Satzfragmenten, die bei der Abfrage einer Datenbank erzeugt werden, nahezu eindeutig die richtigen umgangssprachlichen Sätze gebildet werden können, kann gefolgert werden, dass das Wesen der Welt zu einem großen Anteil  in Datenbankrelationen (oder eben anderen Datenbankmodellen) enthalten ist.
5.4731 [...] Dass die Logik a priori ist, besteht darin, dass nicht unlogisch gedacht werden kann.
Nimmt man dieses A Priori als gegeben an, und kennt man die Logik der Welt, so läßt sich mit diesem Wissen das logische Grundgerüst in einem Modell nachbauen. Genau dieses Vorhaben wird mit Datenbanken versucht. Prinzipiell basieren alle Datenbankmodelle auf logisch-mathematischen Grundkonzeptionen (z.B. der relationalen Algebra, der zweiwertigen Aussagenlogik, der zweiwertigen Prädikatenlogik uvm.). Im Prinzip wird durch die Logik des Computerprozessors schon sicher gestellt, dass alle darauf laufenden Programme, und somit auch die Datenbanken, gewisse logische Grundprinzipien befolgen. Alle Anweisungen an den Computer folgen deterministischen Abläufen und sind streng in ein das Schema der Boolschen Algebra gebettet. Auch wenn ich in Computerprogrammen andere (logische) Strukturen simulieren kann, so sind die Modelle die ich damit erzeugen kann auf das Grundmodell dieser zweiwertigen Logik beschränkt. Auch am Computer und somit bei allen Datenbankprogrammen ist es unmöglich ausserhalb dieser Regeln zu operieren. Selbst selbstlernende Datenbankprogramme, lernen nach vordefinierten Regeln und befolgen dabei ein entsprechendes logisches Schema. Genauso wie nicht unlogisch gedacht werden kann, kann auch in einer Datenbank nicht ausserhalb der der Datenbank zugrunde liegenden logischen Strukturen operiert werden.
5.526 Man kann die Welt vollständig durch vollkommen verallgemeinerte Sätze beschreiben, das heißt also, ohne irgendeinen Namen von vornherein einem bestimmten Gegenstand zuzuordnen.
Wie bereits in obigen Gedankenmodellen besprochen ist es eben auch in Datenbanken möglich einen Gegenstand z.B. rein über Relationen, ohne eigenen Namen, festzulegen. Und auch bei Objektdatenbanken dient bei entsprechend komplexer interner Struktur der Name des Objekt nur mehr der formalen Indizierung von gleichartigen Objekten. Das Ziel sollte immer eine möglichst allgemeine und eindeutige Einbettung einer Beschreibung eines Gegenstandes oder Sachverhalts in das von der Datenbank vorgegebene Schema sein. Nur so kann gewährleistet werden, dass bei Abfragen aus Datenbanken sinnvolle Sätze rekonstruiert werden können, auch ohne  Namen spezieller gegenstände zu kennen. Dabei darf es aber nur genau einen Gegenstand geben, der dieser allgemeinen Beschreibung entspricht und auch nur eine einzige Beschreibung die einem bestimmten Gegenstande entspricht.
5.53 Gleichheit des Gegenstandes drücke ich durch Gleichheit des Zeichens aus, und nicht mit Hilfe eines Gleichheitszeichens. Verschiedenheit der Gegenstände durch Verschiedenheit der Zeichen.
In einer Datenbank muss sicher gestellt sein, dass es nicht mehrere Einträge gibt, die den gleichen Gegenstand bezeichnen. Dazu muss das (Relationen-)Schema der Datenbank ausreichend komplex sein um Mehrdeutigkeiten verhindern zu können. Auch die fixe Vorgabe von Werteklassen für jedes einzelne Attribut trägt dazu bei keine mehrdeutigen Beschreibungen von Gegenständen zuzulassen. Sind zwei Beschreibungen in einer Datenbank ident, so kann daraus geschlossen werden, dass es sich dabei um die Beschreibung des gleichen Gegenstandes handelt und eine der Datenbankeinträge überflüssig ist. Ist dies nicht der Fall, so muss das Datenbankschema verändert oder erweitert werden, sodass über zusätzliche Merkmale die beiden Beschreibungen unterschieden werden können.
5.5563 Alle Sätze unserer Umgangssprachen sind tatsächlich, so wie sie sind, logisch vollkommen geordnet.- Jenes Einfachste, was wir hier angeben sollen, ist nicht ein Gleichnis der Wahrheit, sondern die volle Wahrheit selbst. [...]
Das bedeutet aber beim Abstraktionsvorgang zum Einfügen von Daten in die Datenbank, dass diese logische Komplexität und Struktur erhalten bleiben muss. Nur der umgangssprachliche Satz stellt, wenn es ein sinnvoller Satz ist, ein optimales Bild des Gedankens und der Welt dar. Man sollte also beim Einfügen in die Datenbank möglichst wenig von der Essenz des Satzes verlieren, wie man auch nichts hinzufügen sollte, was nicht im ursprünglichen Satz enthalten. ist. Die Güte des Abstraktionsprozesses läßt sich erst bei der Datenabfrage erkennen. Da zeigt sich dann, ob das abstrahierte Relationenschema ausreicht um den ursprünglichen Sachverhalt zu rekonstruieren.
5.557 Die Anwendung der Logik entscheidet darüber, welche Elementarsätze es gibt. [...]
Bei der Analyse und Abstraktion der ursprünglichen Sätze sollten somit ausschließlich Methoden der Logik angewendet werden, um den Satz in Elementarsätze, bzw. Basisrelationen aufzuspalten. Genau wie auch bei der Normalisierung, bei der komplexe Relationen auf optimierte Basisrelationen heruntergebrochen werden, müsste man nach Wittgenstein auch vom umgangssprachlichen Satz durch logische Analyse zu den Elementarsätzen kommen. In beiden Fällen ist der Grund für einen solchen Analyseprozess der gleiche. Man will komplexere Strukturen auf möglichst einfache und eindeutige Elementarstrukturen reduzieren, aus denen sich die komplexeren Strukturen durch (mechanische) Anwendung von logischen Methoden (bei Wittgenstein die der Sprachlogik, bei relationalen Datenbanken die der relationalen Algebra) wieder herstellen lassen. Diese einfacheren Basisstrukturen sind aber keines Falls selbstzweck. Sie dienen einerseits als eindeutiges (und auch notwendiges) Basisgerüst und erlauben ausserdem ohne Anwendung weiterer Methoden, also gewissermaßen auf den ersten Blick, zu erkennen, ob ein Sachverhalt besteht oder nicht.
5.6 Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.
5.61 Die Logik erfüllt die Welt; die Grenzen der Welt sind auch ihre Grenzen. [...]
Was wir nicht denken können, das können wir nicht denken; wir können also auch nicht sagen, was wir nicht denken können.
Genau wie die Sprache ein eindeutiges Modell der Welt darstellt, so versucht auch eine Datenbank ein eindeutiges Modell, zumindest eines Aspekts der Welt zu sein. Datenbanken sind notgedrungen, sowohl der Methodik als auch dem Umfang nach, beschränkte Systeme und können somit nie so umfangreich sein wie die Umgangssprache selbst. Die Umgangssprache ist sowohl semantisch als auch von ihrer sprachlogischen Struktur her unendlich Komplex und kann somit nur über Abstraktion und Beschränkung in ein Datenbankmodell abgebildet werden. Diese Beschränkung wird aber auch bewusst eingesetzt, indem ein gewisses Datenbankschema eine Fokussierung auf eine bestimmte Problematik erzwingt und somit den Datenbankbenutzer zwingt sich in einer der Problematik adäquaten Subwelt zu bewegen. Nichts desto Trotz erhebt gerade auch eine Datenbank den Anspruch ein Modell der Welt zu sein und schließt auch alles andere aus dieser (Sub-)Welt aus, was in ihr nicht ausgedrückt, bzw. abgespeichert werden kann. Wegen der Beschränkung auf ein endliches logisches System ist dann aber auch die Analyse von Sätzen wesentlich einfacher und eindeutig nachvollziehbar. Das logische System kann auch auf einer Metaebene, den sogenannten Systemtabellen, formal beschrieben werden, kann somit auch sprachlich mitgeteilt werden und ist somit beim Analysevorgang eindeutig einsetzbar. Bei Wittgenstein liegt die Logik im Denken des Menschen und im Mechanismus wie dieser vom Denken zur Formulierung eines Satzes gelangt. Man könnte also auch sagen, dass die Sprache ein internes Modell der Welt ist, wohingegen eine Datenbank ein externes Modell darstellt. Das soll heißen, dass der Prozess der Sprachformulierung in einem Individuum abläuft und nur für dieses Individuum letztendlich sicher steht, dass das was es ausspricht auch wirklich einen Sachverhalt beschreibt, also dessen Elemente und logische Strukturen ausreichend beschreibt (und natürlich auch, ob dieser Sachverhalt besteht, oder ob es sich um eine Lüge handelt). Bei einer Datenbank wird dieser Aspekt durch das Datenbankschema erfüllt. Wenn man einen Satz in der Datenbank abbilden will, so zwingt einen das Datenbankschema, also z.B. das Design der Relationen, also Tabellen, dazu einen exakt vorher bestimmten Grad an Komplexität bei der Beschreibung zu erreichen und sich auch einer fix vorbestimmten Nomenklatur (z.B. durch Werteklassen der Attribute) zu bedienen. Ist die Beschreibung nicht ausreichend, werden also bestimmte Attribute der Relation nicht angegeben, die aber zwingend angegeben werden müßten, so wird die Abspeicherung unterbunden. Ist die Beschreibung zu komplex, so wird über das Datenbankschema gewährleistet, dass alles was nicht in die Datenbank passt weggelassen werden muss, man sich also gewissermaßen auf die für die Problemstellung relevanten Satzteile beschränkt.

5.8. Empirie und Wahrheit:

5.634 [...K]ein Teil unserer Erfahrung [ist] auch a priori [...].
Alles, was wir überhaupt beschreiben können, könnte auch anders sein.
Aus diesem Grund muss auch bei der Erarbeitung eines Datenbankschemas versuchen ein semantisch möglichst reichhaltiges Grundgerüst zu entwerfen. Ein gutes Datenbankschema zeichnet sich dadurch aus, dass z. B. bei relationalen Datenbanken die Werteklassen von Attributen möglichst alle denkbaren Wertebelegungen zulassen, wobei aber sinnlose Wertebelegungen natürlich ausgeschlossen werden müssen. Auch bei Objektdatenbanken ist es von großer Wichtigkeit, dass das Schema der Objekte so reich ist, dass man die für die eindeutige Beschreibung notwendigen internen Eigenschaften im Objekt auch vorhanden sind. Dabei wird aber bei Datenbanken nicht versucht alles was auch sprachlich möglich ist im Datenbankschema zu berücksichtigen, sondern man beschränkt sich auf die Sprachteile, die wiederum für den Problemkomplex als relevant erscheinen. Das was hier als Willkür erscheint ist aber eine Methode, die auch dazu dienen soll mehrdeutige Beschreibungen zu verhindern und eine Fokussierung auf eine bestimmte Subwelt zu erreichen. Hat man aber auf einen möglichen Sachverhalt vergessen, der sehr wohl für die in der Datenbank vorgesehene Problematik relevant wäre, so ist dies nachträglich kaum mehr zu ändern, da eine solche Änderung ja Auswirkungen auf die gesamte Struktur des Datenbankschemas haben würde. Besonders schwierig gestalten sich solche nachtäglichen Änderungen bei deduktiven Datenbanksystemen, da dort das Einfügen einer inkonsistenten Klause zum Verlust des gesamten Wissensgehalts der Datenbank führen kann. Aber auch bei relationalen Datenbanken kann es bei Erweiterungen zu Mehrdeutigkeiten und Unbestimmtheiten in der Datenbank kommen.
6.113 [...S]o ist es auch eine der wichtigsten Tatsachen, dass sich die Wahrheit oder Falschheit der nichtlogischen Sätze nicht am Satz allein erkennen läßt.
Die Wahrheit eines (nichtlogischen) Satzes läßt sich nur mittels Vergleich mit der Wirklichkeit erkennen. Da man in einer Datenbank aber ausschließlich Sätze ablegt, die einen Aspekt der Welt beschreiben, also immer nichttlogische Sätze sind, ist das Postulat nur wahre Sätze in der Datenbank abzulegen besonders wichtig. Nachträglich ist es meist kaum mehr Möglich den Wahrheitsgehalt eines Satzes zu überprüfen. Genau aus diesem Grund hat man den Satz ja in der Datenbank abgelegt. Die Sachverhalte, die in einer Datenbank beschrieben werden, werden solange als bestehend angenommen, solange die sie beschreibenden Datenbankeinträge nicht verändert oder gelöscht werden. Deshalb ist eine gründliche Pflege der Datensätze besonders wichtig. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Datenbank ein treffendes Modell der Wirklichkeit darstellt, und somit auch von Personen, die keinen (direkten) Zugriff auf diese Wirklichkeit haben, als Wirklichkeitsersatz verwendet werden kann. Falls diese Pflege nicht mit der gebotenen Gründlichkeit durchgeführt wird, kann es nicht nur vorkommen, dass man falsche Informationen von der Datenbank über die Wirklichkeit erhält, sonder auch, dass wahre Sätze, die durch die eigene Erfahrung als wahr erkannt wurden,  die man in die Datenbank einfügen möchte aufgrund von Konsistenzprüfungsregeln oder primären Indizes verweigert werden. Man muss dann erst einmal die Datenbanksätze verändern oder löschen, die zu einer Inkonsistenz  mit den neuen Sätzen führen würden. Da diese bestehenden Sätze aber meist mit vielen anderen Teilen der Datenbank verknüpft sind ist eine solche nachträgliche Änderung meist nicht so leicht und kann Seiteneffekte auf weite Teile einer Datenbank haben.

5.9. Logik als Spiegel der Welt:

6.1 Die Sätze der Logik sind Tautologien.
6.11 Die Sätze der Logik sagen also nichts. [...]
6.124 Die logischen Sätze beschreiben das Gerüst der Welt, oder vielmehr, sie stellen es dar. Sie "handeln" von nichts. [...]
Auch das logische Grundgerüst einer Datenbank sagt nichts über die Wirklichkeit aus. Es bietet nur eben nur ein Grundgerüst um Beschreibungen der Welt möglichst eindeutig einbetten zu können und mittels logischer Operatoren formal zu manipulieren und ausgeben zu können. Wie aber schon die Logik der Sprache ein Gerüst der Welt darstellt, so muss auch das logische System einer Datenbank versuchen dieses Gerüst der Welt möglichst gut zu modellieren. Bei Datenbanken kommen eben (wie oben bereits beschrieben) die Einschränkungen der Endlichkeit des Systems und des axiomatisch formalen Charakters der Logik hinzu. Somit kann jede Datenbanklogik nur ein möglichst genaues Abbild der logischen Struktur der Sprache und der Welt sein. Die dem menschlichen Denken zugrunde liegenden Prozesse können aber nie vollständig in einem Computer simuliert werden. Man muss also durch Auswahl der richtigen Datenbanktechnologie und durch Beschränkung auf den richtigen Ausschnitt der Welt das für einen Problemkomplex best mögliche Grundgerüst finden.
6.1262 Der Beweis in der Logik ist nur ein mechanisches Hilfsmittel zum leichteren Erkennen der Tautologie [...].
6.1264 Der sinnvolle Satz sagt etwas aus, und sein Beweis zeigt, dass es so ist [...].
Auch die (logischen) Operatoren in Datenbanken sind rein mechanische Hilfsmittel zur Umformung bestehender Datensätze und somit Hilfsmittel zur Bewertung komplexer Zusammenhänge. Beim Einfügen von Datensätzen hilft das logische Grundgerüst der Datenbank bei der Analyse komplexer Sachverhaltsbeschreibungen und spaltet diese in möglichst einfache Basissätze auf. Und bei der Abfrage werden aus diesen einfachen Basissätzen wiederum mit rein formalen Methoden komplexe Zusammenhänge zusammengestellt. Was ein Satz aussagt wird immer durch den Satz selbst bestimmt, durch die Semantik, die Bedeutung der einzelnen Satzbestandteile, und seine Grammatik oder Syntax. Darüber hinaus hat ein Satz aber auch eine logische Struktur, die die logische Struktur der Wirklichkeit abbildet. Und diese logische Struktur, die auch möglichst genau im Schema der Datenbank abgebildet sein sollte, ermöglicht es mittels formaler Methoden, ohne Berücksichtigung der Bedeutung der Satzbausteine, aus den Wahrheitsgehalten der logisch trennbaren Komponenten eines Satzes auf den Gesamtwahrheitsgehalt des Satzes zu schließen.
So stellt z.B. bei relationalen Datenbanken die relationale Algebra, und die daraus abgeleiteten logischen Operatoren, sicher, dass durch logische Verknüpfung von  Relationen nur wieder Relationen entstehen können, deren Wahrheitsgehalt aus den Wahrheitsgehalt der Ausgangsrelationen berechnet werden kann. Und auch bei deduktiven Datenbanksystemen stellt die dem Datenbanksystem zugrunde liegende Logik (meist die Aussagenlogik zweiter Stufe) sicher, dass bei der rein formalen Manipulation der Datensätze ein rein formal nachvollziehbarer Wahrheitsgehalt des Ergebnisses erreicht wird.
6.13 Die Logik ist keine Lehre sondern ein Spiegelbild der Welt. [...]
Ein Datenbankschema soll genauso wie Wittgensteins Logik ein Spiegelbild der Welt sein. Sie soll wie ein Spiegel Bilder der Wirklichkeit einfangen. Je besser der Spiegel, desto genauer werden auch diese Bilder sein. Eine Datenbank ist aber nicht nur ein einfacher Spiegel, sondern ein Spiegel der sich Bilder auch merken kann und auf Befehl wieder zeigen kann (und in einer Vielfalt von Bildern auch nach etwas suchen kann). Genau wie ein Spiegel werden aber bestimmte Aspekte besser, und andere wiederum schlechter oder gar nicht abgebildet. Ein Spiegel bildet z.B. keine Gerüche ab und auch eine Datenbank kann nur einen Ausschnitt des Spektrums der Wirklichkeit abbilden. Es muss aber vom Datenbankprogrammierer versucht werden immer zumindest die Aspekte der Wirklichkeit in einer Datenbank abbilden zu können, die für einen Problemkomplex relevant sind.

5.10. Ausschluss des Unsinnigen:

7 Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
Was nicht in den bestehenden Relationenschemata einer Datenbank abgespeichert werden kann, findet keinen Eingang in die bestehende Wissensbasis dieser Datenbank, und kann somit auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr abgefragt werden. Eine Datenbank erfüllt überspitzt formuliert Wittgensteins Anspruch an die Philosophie, nämlich den der Sprachkritik. Über eine perfekte Datenbank könnte man erkennen, welche Sätze sinnvoll sind und welche nicht. In der Datenbank würden sich dann nach ausscheiden der sinnlosen Sätze nur die sinnvollen, also die welche etwas über die Wirklichkeit aussagen, wiederfinden. Dieser Zusammenhang zeigt natürlich einerseits die Nützlichkeit einer Datenbank bei der Lösung von konkreten Problemen, er zeigt aber auch andererseits, "wie wenig damit getan ist, dass die Probleme gelöst sind".
Die Aufgabe einer Datenbank ist es Wissen über die Wirklichkeit abzulegen um mittels dieses Wissens Probleme der Wirklichkeit lösen zu können. Da nur bestimmte Sätze in einer Datenbank abgelegt werden können, nämlich jene die in die Struktur der Datenbank passen, kann eine Datenbank auch teilweise die Aufgabe der Philosophie nach Ansicht Wittgensteins, die er im Tractatus vertrat, erfüllen, nämlich mittels Sprachkritik zwischen Sätzen zu unterscheiden die die Wirklichkeit beschreiben und solchen die dies nicht tun.

5.11. Synopsis:

Wittgensteins Welt besteht aus Tatsachen und nicht aus materiellen Dingen. Es sind eben "nur" Tatsachen auf die der Mensch direkt zugreifen kann. Das Bestehen einer materiellen Welt wird uns wieder einzig über Tatsachen  gegeben. Diese Tatsachen sind in einen logischen Raum eingebettet und ergeben eine bereits vorgegebene, und vom einzelnen Individuum unabhängige Welt.
Der Mensch macht sich nun Bilder von diesen Tatsachen; seien es nun gedankliche, sprachliche oder andere Bilder. Diese Bilder sind Modelle der Wirklichkeit. Das Bild ist über die Abbildung mit der Wirklichkeit verknüpft, wobei die Struktur der Wirklichkeit auch in der Abbildung, welche ja auch Teil dieser Wirklichkeit ist, zu finden ist. Das Bild und die Wirklichkeit sind somit über die sogenannte "Form der Abbildung", die nicht willkürlich ist, miteinander verbunden.
Auch mit der Sprache kann ein solches Modell der Welt erzeugt werden, wobei nur ein sinnvoller Satz einen Gedanken abbilden kann. Ob ein Satz sinnvoll oder sinnlos ist läßt sich mittels der Sprachlogik analysieren. Die Logik ist Teil der Sprache, und somit auch Teil der Welt und läßt sich von dieser auch nicht trennen. So vielfältig wie die Wirklichkeit ist auch diese Logik. Komplexerer Sätze, deren Wahrheitsgehalte oder Sinnhaftigkeit sich nicht sofort erkennen lassen, können gemäß Wittgenstein als logische Verknüpfung von "Elementarsätzen" konstruiert werden. Wittgenstein entwirft eine einfache formale Methode, die der "Wahrheitstafeln", die es erlaubt vom Wahrheitsgehalt der Elementarsätze auf komplexe logische Verknüpfungen  dieser zu schließen und damit alle sprachlichen Konstrukte auf die Wahrheitswerte "wahr" und "falsch" festlegen zu können.
Dese Methode erlaubt Wittgenstein auch zwischen Sätzen zu unterscheiden, die ein Modell der Wirklichkeit sind, und jenen die unsinnig sind, weil sie eben nicht auf Elementarsätze zurückgeführt werden können und somit auch nichts über die Welt aussagen. Laut Wittgenstein ist genau dies die Aufgabe der Philosophie: das Ausschließen des Unsinnigen aus den Modellen der Welt.

Genau diesen Anspruch haben auch relationale Datenbanken. In ihnen wird versucht die gedanklichen und sprachlichen Modelle der Welt so abzubilden, dass die logische Grundstruktur der Welt, die sich ja auch in der Sprache wiederfinden muss auch in der Datenbank erhalten bleibt. Es wird genau diese Grundstruktur in einer Datenbank vorgegeben, sodass dadurch beim Einfügen von Sätzen in diese Struktur nur solche übrig bleiben, die auch in diese Struktur passen. Komplexere Sätze müssen dabei auf die Basisrelationen heruntergebrochen werden, also gewissermaßen auf "Elementarsatzniveau" analysiert werden. Da laut Voraussetzung die Struktur der Datenbank über die Form der Abbildung ein-eindeutig mit der logischen Form der Welt zusammenhängt, können dadurch also nur jene Sätze erfolgreich dem Datenbankmodell hinzugefügt werden, welche auch etwas von der Welt beschreiben, bzw. abbilden. Die Sätze, die sich nicht abbilden lassen sind per Definition sinnlos, beschreiben also keinen Teil der Wirklichkeit.
Durch diese Methode soll erreicht werden, dass Scheinprobleme, also Probleme, die nur duch Missverständnisse im (sprachlichen oder gedanklichen) Modell auftauchen, von echten Problemen unterschieden und ausgesondert werden können. Und auch bei Wittgensteins geht es genau um diesen Aspekt, nämlich um das aussondern sinnloser, methaphysischer Probleme aus der Philosophie, die eben wegen ihrer Sinnlosigkeit in der Sprache nicht sinnvoll abgebildet werden können, da ja die Sprache als Teil der Welt nur das Potential besitzt Tatsachen der Wirklichkeit abzubilden, aber nicht Dinge die ausserhalb dieser Wirklichkeit liegen.
 



©Mag.Dr. Alfred Hofstadler : "Datenbanken und Wittgenstein: ontologische Vergleiche",Diplomarbeit an der Universität Wien, März 2001.
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